Manche haben sich vielleicht schon gewundert, daß hier über 2 Monate Sendepause war im Gedankomaten. Ich weiß ya, daß ich mittlerweile ein paar "Stammkund_innen" habe hier auf der Seite. Ya,...pardon einerseits und andererseits bin ich natürlich zu nix verpflichtet. Das is' ya auch das Hübsche am D.I.Y.-"style" (D.I.Y. = do it yourself) und nix anderes mache ich seit fast 3 Yahrzehnten in Punkto Musik und Kultur. Das hat aber selten bedeutet, daß ich unproduktiv bin oder unkreativ...Im Gegenteil. Es liegen auch yetzt wieder einige Sachen bereit, die ich aufnehmen werde oder schon aufgenommen habe. Entsprechend wird es 2012 wieder was Neues von mir auf CD geben und vermutlich sogar auch zusätzlich erstmalig auf Vinyl. Stücke wie "DER MENSCH AN SICH IS'N VOLLIDIOT" (fucking homo sapiens), WIR HATTEN UNSERE ZEIT und WIR BRAUCHEN EIN FEUER sollen raus an die Leute. Die Musik soll kompakt daherkommen und sich in euren linken Herzkammern vertiefen. Es werden auch einige "Emo-Songs" dabei sein. Die letzten Monate waren für mich eine bewegte Zeit...(ganz langer Gedankenstrich...) -------------------------------------------------------------------------
"option weg" wird auch weiterflattern 2012. Wir haben eine Tour geplant, die ihr unter "Termine" einsehen könnt. Ist schon fast vollständig. Wir würden uns wünschen, daß ihr zu unseren Konzerten kommt und eine gute Zeit mit uns verbringt. Erzählt es auch gerne weiter, wir sind nämlich alles andere als bekannt und freuen uns über yeden support, der das ändert. Und gleich dazumerken: "option weg" ist nicht "MEINE" neue Band, sondern das gemeinsames Proyekt von Anja, Moni, Steffen und mir (und von Hella, die pausiert), sowie zumeist Caroline am Mischpult. Wer also mal sehen will, wie (schlecht) der olle Quetschmän Bass und Schlagzeug spielt, kann auch gerne vorbeikommen. Aber keine Bange (!), ich spiele auch Quetsche und habe ausreichend Platz, einige Songs zu singen.
Hier gehts übrigens zu unserer schlecht betreuten homepage
Ansonsten komme ich kaum hinterher bei dem, was alles passiert ist in der letzten Zeit. Die Nazimordserie der "Zwickauer Zelle" ist URPLÖTZLICH bekannt geworden. Upps, nanu, und der Verfassungsschutz hängt offenbar überall quer mit drin. Kurz nach dem Bekanntwerden des groben Sachverhalts wurde ein Verfassungsschützer aus Hessen entlassen, der in seinem Heimatort Hofgeismar angeblich sogar den Spitznamen "der kleine Adolf" trug. Alles klar. Und so Leute wie
, die ich durchaus als rechtsextrem einstufen würde, hatten yahrelang Zugriff auf diese Naziszene, haben sie offenbar mit Geld unterstützt und dennoch angeblich keine Ahnung gehabt, was da genau abläuft...Nee, mal andersrum...Könnte sein, daß sie genau wußten, was da passiert, aber sie haben nicht eingegriffen. Ist das so abwegig?! Ich traue dem deutschen Staat und seinen Organen einiges zu, das ist vielleicht bekannt, aber hier mußte ich dann doch nochmal schlucken bei dem Gedanken, daß der Verfassungsschutz selbst so massiv besetzt ist mit Hackfressen brauner couleurs. Ich bin echt kein Verschwörungstheoretiker, aber es liegt ya scheisse offen alles...Und während sich antirassistische und emanzipatorische Proyekte mit der "Extremismusklausel" rumschlagen müssen, mordet und zündelt das Nazipack fleissig weiter. Aber nun gibt es ya das neue "Abwehrzentrum gegen rechts"!! Yeweils 50 Beamt_innen des Bundeskriminalamts und des Bundesamtes für Verfassungsschutz sollen mit Kolleg_innen aus anderen Behörden die Gefahr rechtsextremer Gewalt deutlich eindämmen. Oh verdammt, sagte ich gerade, daß das Bundesamt für Verfassungsschutz da auch mitmacht?! Upps again...Kein weiterer Kommentar.
Es gibt ya auch noch erfreuliche Neuigkeiten! Fukushima ist endlich wieder sicher (!) und in Deutschland wird demnächst nachhaltig damit begonnen, ein Endlager für den verstrahlten Atommüllscheiss zu suchen. Geil oder?! Es wird damit "BEGONNEN". Ich wünschte, das alles wäre ein Comic...ich würde mich kaputtlachen über diesen beißenden Zynismus. Genauso geht es mir, wenn ich von den gescheiterten Klimakonferenzen höre...oder von dieser "Streubombenkonferenz", die sie regelmäßig abziehen...wo die ganz im Ernst darüber verhandeln, welche Streubomben okay sind und welche nicht...Im fernen Osten ist währenddessen wieder mal eine Bohrinsel abgeschmiert und nach den vermissten Arbeitern kräht kein Hahn. Die US-Truppen sind aus'm Irak abgezogen und die Todestage von Joe Strummer und von olle Kevin Coyne yähren sich zeitgleich zum neunten und zum siebten Mal (auf euch trinke immer gerne ein paar Biere!). Ich selbst hingegen hatte zwischenzeitlich ein hübsches Konzert in Hamburg in der Hafenstraße und noch eins mit option weg im Rauchhaus in Berlin, welches vor ein paar Tagen Ziel eines Brandanschlags wurde (wer das wohl wieder war...). In ein paar Tagen gehts dann ab ins nächste Yahr und dafür wünsche ich euch das Beste. Das bedeutet auch, daß nur noch drei Taghe verbleiben, um die CD zu gewinnen, von der unter "Bild des Monats" die Rede ist. Erstaunlicherweise kommt hier niemand mit der Lösung reingeflattert...Haut rein, wir sehen uns, seid vorsichtig, lasst euch nicht verarschen und STAY REBEL!!
In den letzten Tagen schlagen die Wellen in den Medien hoch. Es gab offenbar den Versuch an vielen unterschiedlichen Stellen, mittels Brandsätzen plus Zünder, die Infrastruktur der Deutschen Bahn zu sabotieren. Wenn wir den Berichterstattungen Glauben schenken wollen, wurden um die 20 solcher Brandsätze entdeckt, von denen nur 2 (?) wirklich zündeten. Wenn wir dem Bekennerschreiben glauben wollen, daß es echt ist, dann geht es inhaltlich um die 10yährige deutsche Beteiligung am Afghanistankrieg. Vorweg mal eins. Die Brandsätze wurden offenbar an Stellen abgelegt, wo Kabelstränge verlaufen. Der Sprecher der Bahn Gerd Neubeck hat ziemlich schnell immer wieder betont, daß bei einem Ausfall der Technik (welcher durch ein entstehendes Feuer vermutlich beabsichtigt war) alle Züge automatisch gestoppt werden und somit keine Gefahr für Leib und Leben der Bahnkunden bestehen würde. "Experten" äußerten sich hier und da auf ähnliche Art und Weise. Ich persönlich bin nicht so technikgläubig, würde aber den Menschen, die sich diese Aktion überlegt und ausgeführt haben, unterstellen, daß sie definitiv keine Menschen gefährden wollten und dies ya offensichtlich auch nicht getan haben (steht ya eigentlich auch so im Bekennerschreiben). Nichtsdestotrotz wird über diesem berechtigten Anliegen, Hass, Hetze, diffamierende Wortgewalt und Lügen ohne Ende ausgeschüttet. Klaus Wowereit redet von "menschenverachtenden Anschlägen". Bosbach von der CDU lässt sich gar zu einem "Wehret den Anfängen" hinreissen. Ein Zitat, welches hierzulande von Antifaschist_innen in Bezug auf die Naziherrschaft und gegenwärtige Rechtsextremismusentwicklungen benutzt wird. Rainer Wendt, der Chef der deutschen Polizeigewerkschaft kann sowas aber auch. Er sprach von einer neuen Dimension. Die Bevölkerung solle mit Gewalt in Angst und Schrecken versetzt, der Staat zu politischen Entscheidungen genötigt werden ("Handelsblatt Online"). "Das ist beginnender Linksterrorismus, auch wenn dies aus der politischen Perspektive der Regierung noch nicht erkannt oder anders bewertet wird. Ich vermag keinen Unterschied zwischen Mordanschlägen auf Polizisten und solchen auf Politiker zu entdecken." Die Sache mit den "Mordanschlägen auf Polizisten" hat er eigentlich immer erwähnt, wenn er in den letzten Tagen was zu dem Thema gesagt hat und ich frage mich ernsthaft, was er meint...ob er überhaupt was Konkretes meint oder ob das einfach nur Hetze ist. Mir ist nichts bekannt, daß radikale Linke "Mordanschläge" auf Polizeibeamt_innen verübt, geplant oder propagiert hätten...Was is'n das für Quatsch? Aber die Leute schlucken den Scheiss natürlich erstmal, weil sie es nicht besser wissen. Der Berliner Kurier spricht von der "Terrorlust der Hekla-Bomber"...auch ganz groß. Und dann siehst du ständig Bilder im Fernsehen, wo Sprengstoffexperten auf Bahngleisen rumrennen. Betont wird dabei wiederum, daß sie "SPLITTERSCHUTZHELME" tragen. Was assoziieren wir damit?! Splitterbomben" natürlich. Aber is' ya falsch...weder Splitter, noch Bombe. Aber auch das kennen wir alles schon in zigfacher Ausführung. Zum Beispiel als mal bei einer Demo ein etwas besserer Böller in den Reihen der Bullen gelandet ist. Das war ya auch gleich eine Bombe und eine neue Qualität. Natürlich! Und dann hat der Bundesverkehrsminister wohl auch Recht, wenn er nun von "verbrecherischen terroristischen Anschlägen" spricht. Einen verbrecherischen terroristischen Anschlag nenne ich den
am 4.September 2009. Der Bundesverteidigungsminister Jung ist damals deswegen sogar zurückgetreten. Schon vergessen?! Oberst Georg Klein, der den Befehl zum Angriff gab, hat sich dafür nie verantworten müssen. So läuft es nämlich. Die genaue Anzahl der getöteten Zivilist_innen ist bis heute nicht wirklich bekannt. Eine Zahl um die 142 kursiert. Viele Kinder dabei...Wenn Leute sich überlegen, gegen einen solchen Krieg und all seine Auswirkungen zu handeln, ist das erstmal etwas, was meinen Respekt verdient. Mit Sicherheit ist das KEIN Terror und auch nichts, was sich gegen "uns alle" richtet. So ein Quatsch! Wenn wir hier mal ansatzweise ein anderes Leben, eine emanzipatorischere Welt erreichen sollten, werden vielleicht in 50 Yahren die Leute davon reden, daß Sabotageakte wie dieser, der gerade versucht wurde, ein politisch und moralisch guter Ansatz waren, um Menschen wachzurütteln, um klar und deutlich zu zeigen, daß hier was falsch läuft. Natürlich gibt es anderen Methoden, um sich Gehör zu verschaffen, aber dieses ist auch eine. Ob das Ziel und die eingesetzten Mittel gut und schlau ausgewählt worden sind, darüber lässt sich hervorragend kontrovers streiten und diskutieren Ich wünsche mir, daß das in einer solidarischen Art und Weise geschieht. Und ich hoffe sehr, daß es verantwortungsvolle Menschen waren, die agiert haben, denn yegliche Fahrlässigkeit, die gefährliche Folgen haben könnte, wäre unverzeihbar. Zu Dokumentationszwecken hier nun noch das Schreiben, welches die versuchten Anschläge flankierte.
Presseerklärung zu den Brandanschlägen auf Bahn und Telekommunikation wegen 10 Jahre Afghanistan
Verfasst von: hekla. Verfasst am: 10.10.2011 - 08:11. Geschehen am: Montag, 10. Oktober 2011
Rien ne va plus ! Heute geht nicht viel!
Viele Nah- u. Fernzüge, aber auch S-Bahnen, fahren nicht oder unpünktlich. Kommunikationssysteme sind gestört. Sabotagehandlungen an mehreren Kabelschächten mit der Bahn zwingen die Hauptstadt Berlin in den Pausenmodus. Dazu haben wir Brandbeschleuniger und elektronische Zeitgeber verwendet. Deutsche Soldaten morden weltweit. Seit 10 Jahren führt die Bundeswehr Krieg in Afghanistan – ohne Zustimmung der Bevölkerung. Anlass genug, dass heute nichts so richtig funktioniert. Wir sorgten heute Morgen für eine Entschleunigung der Hauptstadt als Global Player des Rüstungsexportes. Denn hier müssen sich grundsätzlich die Bedingungen ändern, um Kriege zu verhindern. Freiheit für Bradley Manning! Soldat der US-Armee im Irak-Krieg, der den Krieg sabotierte.
„Ich will, dass die Leute die Wahrheit erfahren, egal wer sie sind. Weil die Öffentlichkeit ohne Informationen nicht in Kenntnis der Lage entscheiden kann.“ (Bradley Manning)
P.S.: Unsere Aktion zielt nicht darauf, Menschen zu gefährden. Das haben wir bestmöglich ausgeschlossen. Die Terrorismuskeule sollten die Politiker_innen, Polizei und einige Medien also besser in der Tasche lassen. Denn terroristisch ist, wer Waffen baut, Geld daran verdient und beabsichtigt, Menschen damit umzubringen oder umbringen zu lassen.
Kennt ihr den "PUNK IST TOT, ABER DIE PUNX NICHT" - Cassetten-sampler von "PROVINZKACKERECORDS"?! Den höre ich gerade. Und wo habe ich den her?! Aus Berga in Thüringen. Da hatte ich nämlich vor 3 Tagen einen Auftritt und habe das Teil getauscht gegen eine CD von mir. Der Titel is' ya schon mal interessant, oder?! Aufgrund der dortigen Auftrittserfahrung könnte ich vielleicht auch sagen "Quetschenpaua ist tot, aber YOK lebt". Der Gig war NICHT geil. Vor mir spielte "KARL HEINZ FEUERMELDER UND DIE DURCHGEKNALLTEN BRANDSTIFTER", eine neue
RAK-Gruppe
die echt schicke Songs am Start haben und die meist akustisch abliefern, diesmal aber lieber über Anlage spielen wollten, weil der Raum, bzw. die Leute darin schon recht unruhig waren. So um die 100 Zuschauer_innen dürften es gewesen sein. Leider fehte bei den Feuermeldern Momo, die Geigerin wegen Krankheit. So versuchten Kalle, Andre und Tim ihr Zeux zu dritt runterzurappeln. Lärmpegel im Publikumextrem hoch und keinerlei Veränderungen, als die Feuermelders ihr Programm anfingen. Krasse Ignoranz,...so, als wäre da überhaupt niemand auf der Bühne...Da war ich schon mal ganz schön von den Socken. Ich meine, yede/r der da war, hat 'nen Fünfer Eintritt bezahlt. Merkwürdig. Ich nahm mir vor, das nicht hinzunehmen, wenn ich selbst spiele. Im Laufe der Yahre entwickelst du ya 'ne Menge Tricks, um so Situationen in den Griff zu bekommen. Meine Hoffnung, daß die Leute bei mir möglicherweise etwas interessierter zuhören, erfüllte sich leider so gar nicht anfangs. So verbrachte ich eine Weile am Mikro vorne, sprach englisch, haderte mit dem Mikro, versuchte Spannung aufzubauen und zu signalisieren, daß es yetzt los geht. Ich sprach einzelne Leute an, ging zu einigen hin, machte Spaß, aber es funktionierte NICHT. Dann sang ich meinen ersten Song..."the show must go on" heisst der...den kannste einfach auf der Ukulele runterrocken und für dich sein, Lärmpegel ignorieren...manchmal halten dann viele von allein die Schnauze, weil sie es gut finden, daß da wer singt. Aber keine Spur davon...Okay, wieder Ansage, dann zweiter Song: "Anarchy in the Ukulele" von den Sex Pistols...dazu spiele ich Ukulele, basedrum und hiat, eigentlich ein sicheres Ding, was die Aufmerksamkeit der Leute angeht, aber Fehlanzeige. Vor allem 5 yunge Leute direkt vorne an der Bühne unterhielten sich irre laut im Kreis stehend. Und in meinem Rücken auch nie Ruhe irgendwie (Cocktailbar). Langsam wurde ich sauer...Ich startete mit der Quetsche einen neuen Song, der mit den Worten beginnt:"Was willst denn du yetzt von mir hör'n, ich bin sicher nicht dein Clown, den du dir nebenbei anschaust, während du weiter trinkst und quatscht...." Ich singe das also, aber die Leute quatschen laut und unbeirrt weiter...Dann habe ich mitten im Song aufgehört zu spielen...das fiel auch kaum auf erstmal...Ansage, ich mache yetzt 5 Minuten Pause, dann mache ich weiter, aber wenn es dann nicht ruhiger wird, packe ich mein Zeux ein und fahre nach Hause. Sowas habe ich ewig nicht gemacht, ich glaube zuletzt bei einem Gig in Strausberg vor etwa 20 Yahren...ist 'ne echte Ausnahme und eigentlich geht das auch nicht, wie ich finde, aber ich kapiere halt auch nicht, warum Leute auf so ein Konzert kommen und dann null daran interessiert sind...Am End habe ich das Ding dann durchgezogen, die Aufmerksamkeit war auch streckenweise ganz okay, aber Spaß gemacht hat es wenig. Und da stellt sich natürlich die Frage, ob das an mir liegt oder an Karl Heinz Feuermelder, oder ob viele Leute mittlerweile völlig das Gefühl und die Sensibilität verloren haben. Ich glaube eher zweiteres. Natürlich gab es auch die andere Seite, nämlich daß Leute hinterher begeistert erzählen, wie klasse sie den Abend fanden und daß meine Musik sie schon lange begleitet, aber der Grundtenor war eher ein ganz harter. Und dann frage ich mich nach dem Sinn eines solchen Auftritts. Ich spiele ya gerne in so kleinen selbstverwalteten Strukturen, aber ich hatte schon ähnliche Gigs in Halle, Weissenfels und Magdeburg, wo ich das Gefühl hatte, daß ich gegen die "Party- und Saufen-Stimmung" nur ganz schwer gegenan komme...Das ist bitter, weil es mir die Lust nimmt, mein Zeux weiter an solchen Orten abzuliefern. Entsprechend war auch die Nacht leider. Aufgrund irgendwelcher Diskussionen ist der Backstagebereich für alle frei zugänglich und so passiert eben, was passieren muß, nämlich, daß Leute, mit erheblichen Problemen (ich will das mal nicht näher ausführen) da rumturnen und dir mehr oder weniger eine schlaflose Nacht bereiten. In der Kneipe läuft eh laute Musik ohne Rücksicht auf Verluste und am nächsten Morgen ist auch eines der Ergebnisse des Gerumpels in der Küche zu erkennen: Der Küchentisch wurde in seine Einzelteile zerlegt. Macht aber nix, denn Frühstück kommt eh nicht zu der vereinbarten Zeit und da setze ich mich dann lieber wieder in meine Karre und fahre die 300 Kilometer zurück nach Berlin, wo ich so im Arsch ankomme, daß ich mich nur noch ablegen kann...Nee, so will ich das eigentlich nicht, aber ich ziehe auch in Betracht, daß meine Haut dünner geworden ist und ich deshalb hier so rumyammere. Eigentlich weiß ich, daß das der Rahmen ist, in dem ich mich auseinandersetzen muß oft...aber verdammt, es gab schon sehr viele Erfahrungen, wo das Publikum Punkrock war und im Konzert war es (trotzdem) aufmerksam und ruhig...Ich werde in Zukunft noch genauer hingucken, wer mich wegen Konzerten wohin holen will. Kein Bock auf Stumpfsinn und Ignoranz.
Und dann stimmt es plötzlich auch nichtk mehr, zu sagen, daß es sich gelohnt hat, wenn auch nur bei einer Person was Gutes hängengeblieben ist an dem Abend...der Preis ist für mich persönlich deutlich zu hoch und ich will meine Energien nicht in dieser Weise verpulvern...
Was war noch? Troy Davis wurde per Giftspritze zivilisiert hingerichtet in den USA und der Papst, dieses homophobe Arschloch, durfte im Bundestag sprechen und wurde für ein paar zig-Millionen Euro in Deutschland durch die Gegend kutschiert um seinen Dreck abzusondern und zu verbreiten. 10000 auf der Anti-Papst-Demo, 60000 im Olympiastadion, um ihn zu feiern! Kein Kommentar.
Es gibt was auf Vinyl von option weg und der Tischlerei Lischitzki! Könnt ihr gerne bestellen, kostet fast nix...4 Songs und hübsches lay-out! Guckst du hier:
Ansonsten sei erwähnt, daß ich heute abend 4 "Circussongs" spiele im Zelt im Rahmen des bunten Revolte-Umfeld-Abends
Hee da mal wieder. Schon die
von option weg gesehen?! Nee, dann klick! Auf die "verpeilten Tiere" klicken... kriegste das hin?! Ist nicht sooo leicht und andere Leute kriegen es z.B. nicht hin, Dinge abzusagen. Gerade eben passiert. Seit 3 Monaten steht bei meinen Terminen hier auf dieser Seite, daß ich am 24.9.11 in Düsseldorf auf'm Kiefernstrassenfest spiele. Nun erfahre ich heute auf Nachfrage (ich hatte mich gewundert, daß ich gar nicht in der Werbung erwähnt werde) daß ich gar nicht auftreten soll. Coole Nummer, seit Mitte Yuni war der Gig vereinbart und ich hatte mich drauf gefreut, weil ich gerne auf Strassenfesten auftrete. Ich mag das, wenn neben den organisierten Antifas und den amüsierwütigen Punx die Prollnachbar_innen und die Rollator-Alten stehen. Ich spreche die alle gerne zusammen an von der Bühne. Das sind alles sogenannte "einfache Leute" und da zähle ich mich gerne dazu. Wenn so ein Strassenfest gut gemacht ist, wird die Kluft zwischen den Menschen geringer, unsere "Szenearroganz" lässt auch nach...da trage ich gerne meinen Teil dazu bei. Letztes Yahr hier in der Weisestrasse in Neukölln, das hat Spaß gemacht, da fühlte ich mich sowas von am richtigen Ort. Leider hat mindestens ein "Extremverpeiler" in Düsseldorf es nun geschafft, daß ich nicht mit von der Partie bin...Glückwunsch, dann fahre ich halt ne Schicht Taxi stattdessen, auch egal. Pah!Die at.tension war auch noch gerade eben. War klasse, aber leider werden auch hier die vielen Leute ein Problem. Die Kapazitätsgrenzen scheinen erreicht, zuviele Menschen für zuwenige Veranstaltungen bzw. Aufführungen. Schlange stehen, um überhaupt mal was sehen zu können...so geht das nicht...Entweder deutlich mehr Gruppen, die auftreten oder Ticketbegrenzung. Irgendwas müssen sich die Veranstalter_innen da für 2013 was überlegen. Und wo Gruppen wie
ihre Subversivität versteckt haben, habe ich nicht herausgefunden. Vielleicht war es der Moment, wo die Bassistin erzählt, daß Rob Rayner auf der anderen Seite der Bühne den grössten................Stimmumfang hat, was er wiederum mit damit kommentiert, daß er mit beiden Händen etwa einen halben Meter "Länge" andeutet. Schwanzwitze, wie sie bekloppter nicht mehr zu erzählen sind. Das ist nicht "verpeilt", das ist peinlich. Ein Anliegen hatte diese Gruppe ansonsten offenbar nicht, außer geübt zu grinsen und "schöne saubere Musik" abzuliefern. Auch eine Großprodruktion wie das Mitternachtsstück des "teatro du mar" ist an mainstream-Ästhetik fast nicht zu übertreffen. Warum ist das so? Was soll das und warum findet das auf einem Festival statt, wo die Ansprüche eigentlich ein paar andere sind...oder sind sie das nicht?! Wir haben mit einen Spontanauftritt hingelegt, das hat hübsch gerockt am Nachmittag am Samstag in der Sonne...Viele Leute waren dankbar, daß einfach mal was lief, wo du dich anstellen mußt. In einer Woche spielen wir übrigens im Zelt Simplon Ecke Döringstraße in Friedrichshain. Dienstag und Mittwoch...kommt vorbei!Habt ihr das gelesen?! 38 Schimpansen wurden als Babys gefangen und aus dem Dschungel verschleppt nach Europa, sie wurden dann in Laboren der österreichischen Pharmafirma Immuno AG gehalten und mit Aids und Hepatitisviren infiziert. Nach 30 Yahren durften diese Versuchsschimpansen zum ersten Mal in ein Freigehege. Die Bilder dieser geschundenen und totkranken Tiere, die zum ersten Mal in ihrem Leben Sonnenlicht erblickten, sollten die Menschen an den Fernsehgeräten wohl berühren. Die Nachricht sollte uns eigentlich zeigen, wie gut doch die Pharmakonzerne zu ihren Versuchstieren sind. Eigentlich dokumentieren sie das grausame Gegenteil, aber merkt das überhaupt noch wer?!
REVOLTE SPRINGEN hat seine diesyährige Sommertour absolviert. Mit 9 Leuten und zwei Bussen haben wir unser Programm 7mal gespielt und die Resonanz war teilweise immens. Wir haben sogar 2 Festivals bespielt auf denen üblicherweise alles über PA (Abkürzung für Public Address / elektrische Anlagen, die Tonsignale aus Mikrofonen, elektronischen oder elektromechanischen Musikinstrumenten oder Aufzeichnungsgeräten verstärken und mittels Lautsprechern der menschlichen Wahrnehmung zugänglich machen) abgenommen wird. Wir haben unverstärkt gespielt und...das hat funktioniert. Ich hätte es selbst nicht gedacht, daß das gehen kann. Aber es ging und vielleicht ist es unser "spirit", der immer wieder maßgeblich zum Gelingen beiträgt. Wir freuen uns, daß wir offenbar gern gesehene Gäste sind. Und wir freuen uns, wieder ein paar neue Orte, Wagenplätze und Menschen kennengelernt zu haben. Auch mit ein paar Bands und "Künstler_innen" sind wir, mal direkter, mal indirekter, in Kontakt gekommen auf dieser Tour. Mich persönlich hat ya
sehr beeindruckt auf dem Gadebuschfestival. Wat'ne hübsche Freakshow!!! Ich hoffe nur, daß sie auch in den Texten keine Grütze von sich geben, denn dann schaue ich mir das gerne wieder an. Aber auch
hat einen sehr guten Auftritt abgeliefert. Macht einfach Laune, Leute zu sehen und zu hören, die genauso selbstverständlich wie du selbst den ganzen Quatsch aus einem ähnlichen Blickwinkel formulieren. Live lebt das ganze dann auch nochmal sehr von einigen sehr klaren Ansagen. Ein emanzipatorischer Ansatz in einer unemanzipatorischen Zeit. Danke immer wieder dafür!
Darüberhinaus gab es für uns noch gemeinsame Auftritte mit "Faulenza", "Schall und Rauch" und "Karl Heinz Feuermelder", die uns an drei unterschiedlichen Orten supportet haben. Und auch "wonach wir suchen" konnten wir erfreulicherweise wiedertreffen, wenn auch nur einzeln...Der Sommer geht nun zuende, aber denkt immer daran, auch wenn es wieder kälter wird: ZUSAMMEN KÖNNEN WIR BERGE AUSREISSEN!
Amoklauf und Bombenexplosion in Norwegen, Amy Winehouse gestorben, lange nichts..., Hungersnot in Somalia, lange nichts..., Fukushima...Genau in dieser Reihenfolge wurde in der letzten Woche berichtet. Ich merke selbst, wie vergesslich ich bin...Mein Kopf schmeißt den Scheiss, den ich eh nicht verpackt bekomme, einfach raus. Die zweite Bundesliga hat wieder angefangen. Der Sommer ist scheisse, es regnet. Woanders ist Dürre. Wir werden nass, andere sterben einfach. In Fukushima strahlt ein völlig zerlegtes AKW vor sich hin,...noch mehrere tausend Yahre vermutlich,...stimmt, da war doch was. Mal nach Tokio fliegen? Urlaub machen? Ich gehe mit Revolte Springen auf Tour, wir haben eine neue CD. In Lutter fand gerade ein herrschaftsfreies Camp statt. Wir haben dort ein Konzert gespielt mit "option weg". Das D.I.Y.-Spülen wurde dort abgeschafft...wegen EHEC...es gab Spülgruppen. In Russland brennen schon wieder unfassbar große Waldflächen. Mein Kopf platzt, ich gehe spazieren. Auf der Straße reden die Leute mit sich selbst. Manche schreien ihre Kinder an, andere singen das Lied von der Ausweglosigkeit, weil die bestellte Couchgarnitur in der falschen Farbe geliefert wurde. Ich habe ein Außenklo. Heute abend treffe ich Menschen, die ich mag. Es ist Montag.
(Ehemaliger Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann zitiert durch Frankfurter Rundschau vom 14.7. 1983)
Die Ereignisse überschlugen sich ein wenig in den letzten Tagen. Der Landesvorsitzende der NPD Uwe Meenen, der Kreisverbands-Chef der NPD von Neukölln Sebastian Thom und der Neuköllner BVV-Abgeordnete Jan Sturm haben offenbar gezielt was vor die Birne bekommen. Den Berichten zufolge wurden sie einzeln abgepasst und yeweils von mehreren vermummten Leuten angegriffen. Ganz offensichtlich haben diese beherzten Antifaschist_innen aber darauf verzichtet, die Nazikader schwerer zu verletzen.
Relativ zeitnah folgte ein Brandanschlag auf das Kinder- und Jugendzentrum "Anton-Schmaus Haus". Dieses ist ein Treffpunkt der Sozialistischen Jugend im Kreisverband Neukölln und wurde in der Vergangenheit schon öfter attackiert von Nazionalen. Das Haus wurde schwer beschädigt, Menschen waren zum Zeitpunkt des Anschlags nicht im Haus. Weitere Brandanschläge gab es zu verzeichnen auf linke Wohn- und Kulturproyekte in Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Auch hier kam es glücklicherweise nur zu Sachschäden. Es ist naheliegend, daß Nazis eine praktische Antwort auf die Angriffe ihrer Kader geben wollten. Nun plötzlich ist innerhalb der Szene die Rede von einer "Gewaltspirale" und manches was ich dazu gelesen und gehört habe, klingt ähnlich wie das, was der Berliner Innensenatsklotzkopf Körting in einem Interview mit Frank Jansen im Tagesspiegel vom 29.6.11. zu den Vorfällen absonderte, nämlich: "...Dieses primitive Volk der Autonomen und Neonazis denkt in Kategorien der Rache. Da bewegen sich beide auf demselben brutalen Niveau..."
DASSELBE BRUTALE NIVEAU!
Gut, daß endlich mal yemand ausspricht, daß die leichte Körpererletzung einer Einzelperson gleichzusetzen ist, mit dem Versuch, nachts Wohnhäuser in Brand zu stecken. Danke Ehrhart Körting!
DASSELBE BRUTALE NIVEAU!
Ich will nicht herunterspielen, daß ein Angriff von beispielsweise 5 Leuten auf einen Einzelnen eine heftige Sache ist. Das tut weh, macht Angst, Panik, kann traumatisieren, na klar. War ya möglicherweise auch beabsichtigt in diesem Fall. Ist nicht nett sowas, aber offenbar wurde eine wichtige Grenze beachtet, nämlich die der "relativen Unversehrtheit der angegriffenen Personen". Ich nenne so etwas "kontrollierte politische Gewalt". Klar ist das humorlos und auch ich hätte lieber eine Geschichte gelesen, die erzählt, daß einer dieser Kader mit Handschellen gefesselt an einer Laterne in Kreuzberg gesichtet wurde mit einem Schild um den Hals, auf dem steht: "Kanacken, Schwuchteln und linke Chaoten raus aus Deutschland - NPD" Sowas kann ich beizeiten vielleicht mal in ein Lied packen oder ähnliches, aber das Leben ist eben kein Comic, Faschismus ist kein Bruce Willis-Film und "links sein" keine Zuschauertribüne.DASSELBE BRUTALE NIVEAU!
Wir erinnern uns... Die Arschlöcher haben mittels Feuer versucht, Menschen zu töten oder hätten das zumindest billigend in Kauf genommen.
DASSELBE BRUTALE NIVEAU!
Ein dicker Klumpen Dreck ist die Propaganda der Gleichsetzung radikal linker und extremer rechter Gruppen. Und dieser Klumpen Dreck ist nicht neu...Lasst euch nicht die Hirne und die Herzen vernebeln! Reclaim your brain! Kampf den Nazis und Faschisten. Antifa heisst (auch und immer mal wieder) ANGRIFF! Wer nicht kämpft UND lacht, hat schon verloren!Mal fix 1600 Kilometer an 4 Tagen weggerissen im Auto, um 3 Konzerte zu spielen. Mit Konny
war ich unterwegs und die Konzerte haben wir gemeinsam bestritten...also yeder solo immer. War hübsch! In Lutter auf der ollen Anarchoburg ging es los. Ein paar Leute sind sogar extra dorthin angereist. Insgesamt waren das dann 30 Leutchen. Konny spielte komplett unplugged und ich aber über Anlage. War'n richtig netter Abend, der wieder einmal gezeigt hat, daß es keine Massen braucht, um Konzerte gut abzuliefern. Das Gegenteil ist oft der Fall. Ich hatte schon so einige Konzerte vor mehreren hundert Leuten in meinem Leben und es ist immer wieder ein Wagnis, wie das wird. Als Solist haste da viel zu ackern in der Regel. Und wenn da nur 3 Leute rumspringen, die entweder mit Alkohol oder anderen Drogen randvoll sind, welche, die sich permanent extrovertieren müssen oder welche, die einfach nur in der zweiten Reihe laut quatschen, dann haste schwer zu kämpfen. Aber hier in Lutter war alles bestens. Hinterher noch ein bißchen Mucke aus der Konserve, gutes tanzbares indipendent internationalistisches Zeux (kennt ihr "rootstica?!), noch ein paar Getränke in die Köpfe und ein hoher Wohlfühlfaktor legte sich über die Nacht. Dann ging es in den Schwarzwald. Nach Simmersfeld...ein Camp, welches schon einige Yahre Bestand und sich D.I.Y. (do it yourself) auf die Fahnen geschrieben hat. Leider hatten die Organisator_innen in diesem Yahr viel mit der Konsumhaltung vieler teilnehmender Menschen zu tun und mußten viel von den täglichen Notwendigkeiten selbst erledigen. Das wurde nicht nur deutlich ausgesprochen, sondern war auch spürbar. Konny und icke sollten den musikalischen und inhaltlichen Abschluß machen, diesmal zusammen mit Krikela, einer der wenigen Liedermacherinnen, die es zu geben scheint in "unserer" Szene.War ein interessanter Abend in einem kleinen Zirkuszelt vor vielleicht 60 Leuten, den verbliebenen Camp-Besucher_innen, denen die Nässe und die Kälte der letzten 3 Tage noch deutlich in den Knochen steckte. Aufmerksam waren die aber ohne Ende und alles wurde gut abgefeiert. War dann hinterher auch gut, mit Krikela ein bißchen darüber zu plauschen, wie sich die Dinge aus ihrer Perspektive so anfühlen. Der Frauenanteil in dieser Musik/unplugged/Liedermach...-Szene beispielsweise ist verschwindend klein. Solistinnen fallen mir kaum eine Handvoll ein...Das ist übrigens auch gerade Thema in der RAK. Da lag der Frauenanteil beim letzten Treffen bei etwa 15%. Im Punkrock ist das auch nicht viel anders, vom hardcore brauchen wir gar nicht zu reden. Innerhalb der RAK versuchen wir das und andere themenverwandte Bereiche gerade zu reflektieren.
Konny und ich mußten dann noch rüber nach Nürnberg. "Kunstverein" heisst der Laden und ehrlich gesagt dachte ich da eher so an einen sterilen Raum, vielleicht mit Foyer und einer Galerie oder ähnliches. Aber nix da, der Laden sieht aus wie die Köpi, riecht auch genauso. Punkrock also, auch mal wieder schön. Die etwa 150 lustigen Gestalten, die unser Konzert sehen und hören wollten, entpuppten sich als freundlich, aber unruhig. Konny lieferte ein gutes set ab und hatte aber teilweise genauso mit quatschenden Ignoranten zu tun, wie ich im Anschluß auch. Das ist übrigens der Grund, warum ich eigentlich nicht mehr ohne Anlage auftrete. Früher als "Quetschenpaua" habe ich ya fast nur ohne Mikro gerockt, aber auch damals war das schon oft unnötig anstrengend. Armut, Alkohol und psychische Probleme sind in einem solchen Rahmen meist nicht zurückhaltend und leise. Du wirst damit konfrontiert, ob du es willst oder nicht. So ist das, das gehört dazu...oft. In unserer Szene springen eine Menge Leute rum, die nicht gut klar kommen im Leben und in vielerlei Hinsicht. Manchmal stören aber auch einfach Leute, die in einem ruhigen Song unbedingt ein Gespräch über ihre neu gekauften Schuhe führen müssen und die natürlich direkt neben der Bühne stehen, damit ich das auch auf yeden Fall mitkriege.. Die Leute, die das Konzert für uns organisierten waren toll, der Laden aber echt runter... Und damit meine ich, daß es offensichtlich ist, daß es für Teilbereiche der Struktur weder Verantwortlichkeiten, noch Leute zu geben scheint, die sich kümmern. Wir haben z.B. in einem großzugigien Bandpennraum gepennt, in dem mindestens ein halbes Yahr niemand mehr aufgeräumt oder geputzt hat. Ich bin da glücklicherweise nicht total empfindlich und kenne die Nummer auch seit fast 30 Yahren, aber schön ist das immer noch nicht...besonders dann, wenn du mal Richtung Klo, Waschbecken und Dusche schaust. Da steigt der Ekelfaktor dann nochmal rapide und du bist froh, wenn du auf'm nach Hause-Weg schön für teures Geld auf der nächsten Raste bei "serways" kacken kannst...ich Spiesser trau mich meist nicht, über die Drehkreuze zu springen...
Alles in allem war das aber eine gute Reise, die erschöpft und müde in Berlin endete...für mich direkt am Ankomm-Abend wieder mit einer Probe mit "option weg". Tak' me bak'ome!
Die Rotzfreche Asphalt Kultur (RAK) hatte ein mehrtägiges Treffen im autonomen Zentrum Köln (Kalk). Wir waren als Revolte Springen mit dabei. Die RAK gibt es seit Ende der 70er Yahre. Damals entstanden aus dem kulturellen support der Anti-Atomkraft-Bewegung, ist sie heute angekommen im linksalternativen autonomen Spektrum rund um besetzte Häuser, Wagenplätze und Antifa-Aktionen. Etwa 40 Leute, die neben ihrem Schlafsack weitesgehend Songs im Gepäck hatten, trafen sich zu einem großen Miteinander, in dem Musik deutlich im Vordergrund stand. Um die 700 Leute kamen dann, um sich unsere Auftritte anzuschauen. Viel Zuspruch gab es und deshalb viel Solikohle, die das AZ mehr als dringend gebrauchen kann. Für mich persönlich war das Ganze ein Wechselbad der Einsichten. Die Wandergitarre und ihre Protagonisten (in diesem Fall leider fast ausschließlich Männer) stirbt offenbar nicht aus. Das muß nicht direkt nach Hippiegedudel klingen, tut es aber oft. Ein Funken Wut fehlte mir hier und da im Ausdruck der vorgetragenen Lieder. Das Leben ist ya schließlich auch nicht nur langsam, melancholisch und leise, warum dann die Musik?! Aber es sind ya auch nicht nur die Texte und die Inhalte von Songs, die ein solches Treffen prägen. Da war viel Austausch und der spürbare Wille nach Veränderung. Es war teilweise sehr erbaulich für mich, zu sehen, wie sich unterschiedlichste Leute aus den verschiedensten Regionen ihre Möglichkeiten kreieren und sich formulieren in Bild, Ton und Aktion. Die RAK wird gerade wieder zum Netzwerk, das ist gut. Immer dann, wenn sich politische Aktion mit Subversivität und Kutur trifft, wird es für mich spannend. War auch schon immer so irgendwie. Und das ist gleichzeitig der Punkt, wo's mir manchmal weh tut...Vor über 20 Yahren habe ich im AZ Weishausstraße gespielt...Kurz darauf wurde es geräumt und weggerissen. Danach kamen gefühlt mindestens 10 weitere Versuche, in Köln einen selbstverwalteten Laden zu bekommen, meist vergeblich. Aus einem anderen kurzzeitig besetzten Zentrum wurde ich damals früh morgens mit rausgeräumt, weil unsere Nachtwache eingepennt war... Es fühlt sich merkwürdig an, mit diesen vielen verlorenen Kämpfen im Nacken nun wieder in geduldeten Räumen zu stehen und zu musizieren... vor allem auch unter Betrachtung dessen, daß sich in den aktuellen Strukturen altersmäßig kaum Leute oberhalb der 35 Yahre tummeln...weder in der RAK, noch sichtbar für mich im AZ-Umfeld. Das kann auf mich frustrierend und ermüdend wirken, wenn ich nicht aufpasse. Auch die Tatsache, daß ich die Schildergasse (Kölner Fussgängerzone) mehr so als "Zombieland" wahrgenommen habe, hat was damit zu tun...Die meisten Leute rennen da in einer unfassbar schnellen Geschwindigkeit von Boutique zu Boutique und scheinen keine Zeit für gar nix zu haben. Und wenn sie Zeit finden, beschweren sie sich gerne über Störungen...z.B. über unsere Musik. Kaum waren wir angekommen und hatten einen Song gespielt, kam eine furchtbar aufgeregte Frau aus einer der furchtbar teuren Boutiquen dort und warnte mch mit weit aufgerissenen und entsetzen Augen, daß sie wohl nun die Polizei holen müsse, wenn wir nicht sofort aufhören, hier "Radau" zu machen. Ich erklärte ihr ruhig, daß es nur Musik sei, kein Grund zur Panik also,...keine Bomben, keine entlaufenen Wildkatzen oder Amokläufer,...kein defektes Atomkraftwerk, keine EHEC-Erreger... und außerdem noch schönes Wetter. Ich konnte sie nicht beruhigen. Immer wieder sagte sie was von Polizei und ogottogott, das ginge doch alles nicht...In so einem Moment ahnst du, warum die Stimmung unter Menschen oft soviel Härte in sich trägt. Ich bin ya nun nicht (mehr) der "angry young man", der solchen Leuten dann was vorn Koffer haut, aber das Scheißgefühl, welches die Dame mir da mal kurz implantiert, macht natürlich was mit mir...und das ist nix Gutes...Vollidioten! Wir haben später innerhalb der RAK viel darüber diskutiert, warum und für wen wir singen wollen. Wir haben Bock auf die eigene Szene, aber interessant und auch etwas politischer wird es, wenn wir "Zufallspublikum" bespielen...auf der Straße, im Park, im öffentlichen Raum allgemein. Dort können wir Schnittstelle sein zwischen den verschiedensten Mikrokosmen. In diese Richtung muß es auch für mich weitergehen, auch wenn es anstrengend ist. Und dabei kein Hippie zu werden oder gar zu bleiben, ist ein relatives Kunststück, wie ich finde. RAK on! Bei meinen links findet ihr den Klick zu "WONACH WIR SUCHEN", die helfen nämlich auch mit, daß aus der gesellschaftlichen Fortschrittsgaleere ein schickes emanzipatorisches Piratenschiff wird (mit Tofukanonen!). Zickezacke-Hühnerkacke!
Die ersten drei Konzerte von option weg in neuer Besetzung wurden gerockt. Im centro social in HH war es eigentlich klasse, nur leider haben sich das Konzert nur etwa 50 Leute angeschaut. Mag auch daran liegen, daß die Termine des centros zur Zeit nicht im "Bewegungsmelder" veröffentlicht werden. Was'n Scheiss...In Braunschweig hingegen war es hübsch. Im Rahmen eines Aktionstages gegen den Naziaufmarsch Anfang Yuni dort, haben wir unseren Gig gespielt. Erst tanzte nur die eine Seite des Publikums, später auch die andere...Das hat uns gefallen. In Berlin schließlich vor ein paar Tagen open air auf dem Alexanderplatz für das Ant-Atom-Camp, das war schwierig. Der Zeitplan der acts war viel zu eng geschnitten, die Organisator_innen überfordert und der sound leider miserabel. Aus einer Stunde Auftritt wurde so nur eine halbe und geklungen hat's kacke, weil auch unsere Mischerin Caroline fiebrig im Bett lag...naya, sowas passiert immer mal wieder. Mund abputzen und weiter.
Ich möchte euch noch hinweisen auf das Fazit der "1000-Brücken-Tour" von Heinz Ratz. Ich dokumentiere einen kleinen Teil seines Textes hier im Anschluß. Wer den ganzen Text lesen möchte oder die Kampagne im Nachherein noch mit Spenden unterstützen möchte, geht am Besten direkt auf diese Seite:
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Engagement und finde, daß es viel mehr Beachtung finden sollte, aber lest selbst. Heinz Ratz schreibt unter anderem:
"...eine lange Tour – und eine erschütternde dazu. Sie hat mich, und ich glaube jeden, der mich ein Stück weit begleitet hat, verändert. Nicht, dass ich an die goldenen Fassaden unserer Gesellschaft je geglaubt hätte – aber immerhin sollte doch ein Staat, der sich die goldenen Worte der Demokratie und der Freiheit groß auf die Fahnen schreibt, der im Namen der Menschenrechte Soldaten in die weite Welt entsendet, diese demokratischen Grundsätze auch im Innern einhalten. Die Art jedoch, wie hierzulande mit Flüchtlingen umgegangen wird, hat mit Menschenrecht und Grundgesetz nicht mehr viel zu tun. Das ist schrecklich, war aber nicht überraschend für mich. Was mich aber wirklich zutiefst erschrocken hat, ist die Selbstverständlichkeit mit der das geschieht und möglich ist. In so vielen Städten! So offensichtlich! So begraben durch Desinteresse und Vorurteile – so bewusst isoliert, ausgeschlossen, stumm gemacht und gedemütigt! „Die Würde des Menschen ist unantastbar…!“ – haben wir denn schon vergessen, warum gerade dieser Satz am Anfang unseres Grundgesetzes steht? Haben wir vergessen, was das hier für ein Land war vor 60 Jahren? Dass wir selbst die weltweit größten Flüchtlingsströme erzeugt haben? Dass wir einen Diktator an der Spitze hatten, vor dessen Terror wir wohl alle geflohen wären? Wir fühlen uns so grundlegend und endgültig sicher in der westeuropäischen Arche Noah – aber zeigen nicht die jüngsten Ereignisse in Japan, wie gefährdet alles Leben und wie trügerisch alle vermeintliche Sicherheit ist? Zwei Mal Fukoshima hier bei uns – und wir sind auch ein Flüchtlingsland..."
"...ich freue mich, daß es gelungen ist, Osama Bin Laden zu töten..." (Originalzitat der Bundeskanzlerin Merkel vor 2 Tagen)
In den USA freuen sich die Menschen auch ganz doll,...auf den Strassen. Ya, da lacht die "zivilisierte westliche Welt", das Prinzip der christlichen Rache und das damit verbundene Wonnegefühl satter homo sapiens funktioniert genauso reibungslos wie einer der ungezählten schlechten Witze von Mario Barth im ausverkauften Olympiastadion. Das ist doch mal ein schönes Signal an all die Menschen weltweit, die auch gerne mal ihre ganz persönlichen Osamas wegballern wollen. Immer drauf los und danach freuen! Zum Beispiel so, wie der durchgeknallte U-Bahnschäger Torben P., der mit seinen 18 Yahren gerne mal andere Menschen umboxt, ihnen dann auf den Kopf tritt, wenn sie bewußtlos am Boden liegen, um schließlich ein fröhliches Tänzchen auf dem Bahnsteig und vor laufenden Kameras vorzuführen. Toll! Damit er diesem Hobby weiter nachgehen kann, wurde er direkt nach seiner Vernehmungwieder wieder freigelassen. Wer lacht eigentlich, wenn er bei seinem nächsten Angriff zufällig auf einen mit Sprengstoff ummantelten Selbstmordattentäter trifft, der nicht lange fackelt und direkt den Auslöser drückt, bevor Torben ihm seine olle Flasche an den Kopf schlagen kann??! Hier schon mal, für danach, der Anfang einer möglichen Stellungnahme von Angela Merkel: "Ich freue mich, daß es gelungen ist, daß sich der yugendliche Gewalttäter Torben P. und der mutmaßliche Al Qaida-Terrorist Bombda al Etwech gegenseitig den Garaus gemacht haben. Ich bin aber tief betroffen darüber, daß das frisch restaurierte historische Antlitz des S-Bahnhofs Hackischer Markt in Mitleidenschaft gezogen wurde und weitere 270 Personen dort den Tod fanden, unter denen sich leider auch 212 Deutsche und 186 Touristen befanden."
Wer sagt, daß ICH zynisch bin??? Ich bin es NICHT, die realen Reaktionen sind es.
Was hat die Hochzeit von Prinz William und Kate gekostet? 50 Millionen Euro? Schon mal drüber nachgedacht, wieviel Lebensmittel davon gekauft werden könnten für bedürftige Menschen? Wer ist hier zynisch? Und wer guckt sich diese Scheisse auch noch begeistert an...??
Ich bin bloß mal wieder wütend.
Ach ya, erster Mai war ya auch noch...War was?!
"...so, the squatted house here in Erfurt TOPF UND SÖHNE is gone, but people told me, that there is a new punkrockhell called "NEUE OPER". Now I'm here, but what is this shit?? A big proper building?? Clean toilets?.....So for the next two hours, you can piss and shit in this building whereever you want..."
Gerade bin ich wieder zurück von meinen Gigs in Weimar und Erfurt und mit den eben geschriebenen Worten eröffnete ich das Konzert in der neuen Oper in Erfurt, die an subventionierter Protzigkeit kaum zu überbieten ist. Wie bin ich da bloß reingeraten?? Das fragten sich durchaus auch Leute aus der dortigen linksradikalen Szene und kontakteten mich vorher. Es gibt in Erfurt nämlich massive Kritik an der dortigen Vereinnahmung und Darstellung linker Kultur und Politik durch das von Jürgen R. Weber inszenierte Stück ROBIN HOOD in eben yener neuen Oper. Ich traf mich vor Ort dann mit ein paar von den Leuten und ließ mir das genauer vermitteln, um besser zu verstehen und um einen Teil der Kritik wenigstens während meiner 60 Minuten Auftrittszeit einzustreuen. Ich habe es an drei Stellen meines Programms gemacht und hoffe, es war griffig. Darüberhinaus haben wir dafür gesorgt, daß die Gästeliste würdig erweitert wurde, so daß sich einige Leute die 7 Euro Eintritt sparen konnten. Es wird Zeit, daß in Erfurt wieder ein Platz entsteht, an dem unabhängige linke Subkultur sich treffen und überhaupt stattfinden kann. Viel Glück bei eurem Kampf um Plätze und Obyekte! Daß ich dort gelandet bin, hatte übrigens eher was damit zu tun, daß ich einen Freund in Erfurt besuchen wollte und mir die Auftritts-Anfrage deshalb gut reinlief, weil ich dann natürlich die Fahrtkosten für diese Reise bezahlt bekomme...Mehr war allerdings tatsächlich auch nicht drin, obwohl über 100 Leute dort waren. Skurril, skurril. Der Gig selbst war dann aber auch gar nicht so blöd. Ich habe es ganz gerne, nicht nur vor explizit linkem Publikum zu spielen. Da entstehen ganz andere und interessante Reibungsflächen und nicht zuletzt tragen auch "ganz normale Leute" oft tiefe Sehnsüchte mit sich herum, die wir hier und da miteinander teilen können. Daß mein Auftritt abrupt endete, weil der Tontechniker während meines letzten Songs eine "Stadiondurchsage" wegen 2 - 3 rauchenden Leuten machte, passte hervorragend in den unterkühlten Rahmen, auch wenn sich das für mich anfühlte, wie unerwartet eins in die Fresse zu bekommen. Sowohl die Raucher_innen und der Tontechniker, als auch der Veranstalter haben sich dafür direkt bei mir entschuldigt, nicht aber die Hausfeuerwehrleute, die mit Blick aufs Publikum die ganze Zeit in der Ecke saßen und offenbar als eeinzige nix bemerkt hatten...
In Weimar in der Gerberstraße 3 war das Konzert dagegen die reinste Freude. Etwa 150 Leute, die sich sehr aufmerksam fast 2 Stunden lang mein Zeux anhörten und anschauten. Es war nur wenig Werbung gemacht worden, weil wir Bedenken hatten, daß es zu voll wird. Davor hatte ich echt Horror. Aber so war es prima. Im Vorfeld erfuhr ich allerdings auch ausführlichst über die massiven Konflikte, die rund um die Gerberstr. 1 und 3 vor 2 - 3 Yahren entstanden waren und die für einen tiefen Riss in der Weimarer Szene sorgten. Es stand damals nämlich der Vorwurf eines sexualisierten Übergriffs (das ist die Formulierung meiner "Infoquelle", ich habe das hier im Nachherein yetzt nochmal korrigiert...) im Raum, der schwer wog. Ich möchte hier nochmal deutlich sagen, daß mein Auftritt in der Gerberstraße 3 bitte NICHT als eine, wie auch immer geartete Parteinahme mißverstanden werden sollte. Mich würde andersrum aber auch interessieren, ob es Leute gibt, die mich nun dafür kritisieren wollen, daß ich dort gespielt habe. Her mit den mails, wenn euch das wichtig ist.
...und nun dringend weiterlesen, denn es geht um den 1.Mai...
Am 1. Mai wird wieder das Barrio Antifascista in Berlin Kreuzberg geben. Die Bühne wird dieses mal im Bethanien Park sein und dieser Teil des Parks wird dann direkt in "Carlo Giulliani Park" umgetauft. Im Juli ist der 10. Jahrestag der Proteste von Genua und die Organisator_innen beziehen sich unter anderem genau darauf.! Das genaue Programm wird noch in den nächsten Wochen bekannt gegeben, vielleicht aber soviel vorweg: es wird ein gemischtes Bühnenprogramm über den Nachmittag geben, Kinderspace, Vokü und Informationen zum Naziaufmarsch in Bremen, Infotische und hoffentlich ein chilliges Zusammentreffen vieler netter Leute. Während der revolutionäres 1 Mai Demo ist eine Programmpause. im Anschluss an die Demo gibt es ein fettes Konzert...
Den Aufruf für diese Aktion könnt ihr im Folgenden lesen, er gefällt mir ausgesprochen gut. Veröffentlicht und leitet ihn gerne weiter, denn er ist auch als Grußbotschaft gedacht, der auch an die bundesweiten Antifablockaden, die Maidemonstrationen, nach Genua und an die Presse gesendet wird:
10 Jahre nachdem Carlo Giuliani von der italienischen Polizei erschossen wurde, eröffnen wir den Carlo Giuliani Park in Berlin Kreuzberg. Dieser Park soll ein Freiraum sein, der den Menschen gehört, ein Ort der Begegnung und des Respekts – ein Park ohne Konsum- und Leistungsterror, ohne Sicherheitswahn und Überwachung. In Berlin gibt es kaum noch Plätze wo wir sein können, ohne Geld ausgeben zu müssen, ohne Kunde zu sein oder sich wie auf einem Laufsteg vorzukommen. Warum? Wer hat die Plätze gestohlen? Wer hat die Kultur, den Sinn für Musik, Kunst und Gemeinsamkeit gestohlen? Wer hat unsere Stadt gestohlen? Es sind die Verantwortlichen für Privatisierung und Kommerz, die Profitstrategen des freien Marktes, die Ingenieure des grauen Alltags.
Der Name Carlo`s soll uns erinnern und gleichzeitig nach vorne schauen lassen, uns Mut und Kraft geben weiterhin für eine Welt zu kämpfen, in der Unterdrückung, Naturzerstörung, Krieg und das Wettrennen an den Börsen der Metropolen ein für alle Mal Geschichte sind.
Vor 10 Jahren haben wir uns mit hunderttausenden Menschen aus der ganzen Welt in Genua getroffen um den selbsternannten Repräsentanten des globalen Nordens, den so genannten „G8“ unser „NEIN!“ entgegen zu schleudern. Unser „NEIN!“ zu ihrer Plastikwelt, die alles zu Waren macht, an der die Menschen nur noch als ProduzentInnen des Reichtums für einige Wenige teilnehmen dürfen. Unser „NEIN!“ zu einer Welt, auf der nur ein kleiner Teil der Bevölkerung das Recht auf Ernährung, Bildung und körperliche wie psychische Unversehrtheit hat. Unser „NEIN!“ zur tödlichen Logik des Kapitalismus.
Denn unser „NEIN!“ vereint und stärkt uns!
Unser "NEIN!", überquert Grenzen, schmuggelt sich an Zollbehörden vorbei, überwindet die sprachlichen und kulturellen Unterschiede, und vereinigt den ehrlichen und noblen Teil der Menschheit, der auch, und das darf man nicht vergessen, ihre Mehrheit ist. Unser „NEIN!“ braucht keine Genehmigung, keine Partei und auch kein Hoffen auf eine höhere Gewalt.
Denn unser „NEIN!“ ist das „JA!“ zum Leben, zur Kollektivität, denn wir glauben an Solidarität und Schönheit – unser „NEIN!“ ist der Mut zur Utopie!
Wir, die wir uns in Genua trafen, waren geeint durch die Hoffnung und die Entschlossenheit für eine andere Welt zu kämpfen. Inspiriert durch die zapatistische Bewegung, die 1994 „eine andere Welt ist möglich“ ausrief. Wir waren Teil der Proteste von Seattle und Prag, der Weltsozialforen und unserer jeweiligen lokalen Kämpfe. Die Antwort der Herrschenden in Genua war klar: Auf die Köpfe, die sie nicht erobern konnten mussten sie einschlagen, die lauten Stimmen für eine andere Welt sollten zum Schweigen gebracht werden. Carlo wurde erschossen. Tausende wurden verletzt, verhaftet und gefoltert. In Bolzaneto, in der Diaz Schule, auf den Polizeistationen, im Gefängnis Marrassi. Wir haben nicht vergessen, und wir stehen noch immer hier!
Das, was damals schlecht war, ist heute noch beschissener. In atemberaubender Geschwindigkeit exportieren Sie Kriege, Klimakatastrophen und Börsencrashs. Unsere Hoffnung, dass sich dieses System selber zu Fall bringen würde, erfüllte sich bislang leider nicht. Eine Minderheit habsüchtiger Krimineller hat dem Rest der Menschheit und der ganzen Erde den Krieg erklärt. Wir erleben derzeit eine nukleare Katastrophe, für die die Mächtigen der Welt verantwortlich sind. In ihrem Profitwahn hinterlassen sie eine Spur der Verwüstung, die Teile unseres Planeten unbewohnbar macht.
War vor 10 Jahren unser „NEIN!“ richtig, so ist es das heute erst Recht!
Allerorts formiert sich neuer Widerstand. Weltweit gehen die Menschen auf die Strasse und lassen sich nicht länger mit den ihnen zugewiesenen Zuschauerplätzen am Rande der Geschichte abspeisen. Der Hunger nach sozialem Umbruch und Würde ist da. Wir sind da!
„Man sagt uns, daß es sich bei der Globalisierung um einen unvermeidlichen Prozess handle, der wie die Schwerkraft wirke. Darauf antworten wir: Dann müssen wir eben die Gesetze der Schwerkraft außer Kraft setzen.“
Subcomandante Marcos / Chiapas
Es lebe die Rebellion, die "NEIN!" sagt!
Tod dem Tod!
Genova Libera – Berlin Kreuzberg 2011
Eigentlich bin ich sprachlos, das passiert selten. Ich will nicht vertiefen, wie es mir damit geht, daß in Fukushima die Reaktoren bersten, denn mein Wohlbefinden ist echt nicht wichtig in diesem Zusammenhang. Nur soviel: Als vor 25 Yahren der Reaktor in Tschernobyl brannte, hat sich meine damals ohnehin schon verfestigte Ablehnung der Nutzung von Atomenergie nochmals radikalisiert. In den 70ern bin ich bereits mit hunderttausend anderen friedlich nach Brokdorf gelatscht, immer wieder, um anfangs, den Bauplatz wieder zur Wiese zu machen. Und was haben wir auf die Fresse gekriegt dafür. Ein grosser Teil der Atomkraftgegner_innen war aber auch damals schon schwer militant...völlig zu recht, wie wohl spätestens heute deutlich wird...Wir hätten noch mehr und noch militanter und vehementer sein müssen,...Scheiss Ohnmacht---WUT! "DER MENSCH AN SICH IST EIN VOLLIDIOT" ist eine Zeile aus einem neuen Song...Scheisse, ich komme nicht gut klar, bin schon wieder ohnmächtig. Wo, verdammt nochmal, gibt es eine Handhabe gegen diese offensichtlich menschenfeindlichen Entwicklungen? FUCKING HOMOSAPIENS, WO IST EUER PROBLEM...auch neu... Ich bin sprachlos, aber ich werde wieder Worte finden. Bald...
Nun sind auch die Gigs in Hannover und in Düsseldorf vorbei. Aus meiner Sicht alles ganz erfreulich, auch wenn ich in Hannover auf der Couch gepennt habe. Sowas hält ya auch wach. Dafür hatte ich in Düsseldorf eine muckelige Nacht im gut beheizten Bauwagen,...das war sehr gemütlich für mich. Beiden Städten war gleich, daß mal wieder ziemlich nette Leute rumsprangen im Umfeld der Organisation. Die Auftritte selbst gefielen mir persönlich auch gut...yeweils über 100 Leute, die sich aber nicht entscheiden konnten, ob sie nun stehen oder sitzen wollen. So machten die einen ein' auf "Liedermacherkonzert" und saßen, und die anderen bewegten sich verhalten ein bißchen zur Musik...die meisten lauschten aber gründlich, was ich zu erzählen habe. Viel Aufmerksamkeit wurde mir entgegengebracht, wenn auch nicht die "volle"...manchmal
Dann bin ich eben noch mal fix die B 81 aus'm Süden Richtung Magdeburg gefahren...und was sehe ich?? Die Plakatierung in den ganzen kleinen Käffern da, ist ganz furchtbar. Alles voll mit NPD-Plakaten... überall...In Halberstadt begannen die Klotzköppe gerade um 11:23 damit, als ich durch die "Harmoniestraße" fuhr, die sich dann in die "Friedenstraße" verlängert (wie passend, diese Straßennamen...). Natürlich wird in 3 - 4 Metern Höhe gehängt, damit keine/r einfach drankommt, aber so schwer ist das nicht, Leute. Eine Leiter und ein Seitenschneider reicht aus. Oder ein langer Stil und eine Fackel. Oder, wer handwerklich begabt ist: ein langer Stil mit Seitenschneider selbst gebastelt...Klingt yetzt wieder lustig, aber wie kann es sein, daß es in all diesen Städten kaum Leute zu geben scheint, die couragiert genug sind, diesen Nazi-Mist wieder abzuhängen??!! Schon dran gewöhnt? Verblödet oder komplett stumpf geworden? Nicht wichtig?! Keine Zeit? Wenn ich sowas sehe, zweifle ich manchmal daran, daß du hier noch was bewegen kannst...das sind doch Selbstverständlichkeiten, daß wir so'n Scheiss nicht dulden und hängen lassen...anscheinend nicht...
SCHREI, WENN DU BRENNST..."
Heute mal brandaktuell, es ist 2 Minuten nach Mitternacht, also eigentlich schon der 25.2.2011. Eben war das Konzert im BAIZ, einem netten Szeneladen genau auf der Grenzlinie von Prenzlauer Berg und Mitte. Eintritt frei! Dort läuft Donnerstags immer Kultur, Lesungen, kleine Konzerte und sowas. Heute war ich dran! Ganz kleiner Raum dort, deshalb hatte ich Wert drauf gelegt, daß nicht soviel Werbung gemacht wird. Also stand nix im Stressfaktor, unserem geliebten und kostenlosen Linx-Terminator...Es war nur auf meiner website und im Programm des BAIZ selbst zu erfahren... War rappelvoll trotzdem, also etwa 100 Leute, aber kein ätzendes Gedrängel und überhaupt, alles sehr entspannt. Es war für mich ein richtig guter Abend. Habe ya mittlerweile auch schon ein paar "Stammgäste", die immer wieder gerne kommen zu meinen Konzerten, das freut mich. Und ansonsten ein buntes Durcheinander von alten und yungen Widerstandsgewächsen und solchen, die es vielleicht gerne werden wollen. Eine krass aufmerksame Atmosphäre war das vom ersten Moment an... Ich hatte ein paar ganz neue Texte, die ich einfach nur sprach, ein paar wirklich ruhige Songs, und es war immer sehr aufmerksam...Was ich transportieren wollte, konnte stattfinden, es war... echt gut aus meiner Sicht...Freunde und Freundinnen waren gar keine da...hatte ich schon mit gerechnet, hat mich entsprechend auch nicht frustriert oder ähnliches...Ich erzähle sowas nicht mehr groß rum, wenn ich irgendwo auftrete, und eigentlich dreht sich eh immer viel zu viel um den Teil meines Lebens, der mit Quetsche und Ukuklele stattfindet. Ein paar bekannte Gesichter waren dennoch dort, aber eher Leute, die ich vielleicht mal gerade mit Namen kenne... Um 20:20 habe ich angefangen und um kurz vor 22:00 war auch schon wieder Schluß. Ein paar Premieren gab es..."weiss nicht" zum Beispiel, ein Song, der allerdings doppelt rockt, wenn wir ihn mit "option weg" demnächst den Leuten in die Ohren schmeißen. Und "wir hatten unsere zeit" habe ich zum ersten Mal gespielt, ein Stück, welches Zeiten mit Freund_innen wertschätzt und sich daran erinnert. Nach diesem Song fragten hinterher mehrere Menschen...auf welcher CD er denn sei...aber es gibt noch keine Aufnahme davon. Okay, früh Schluß also, ein paar Gespräche noch und ziemlich viele verkaufte CDs und dann los. Kurz Brocken ausladen aus'm Auto und noch fix ein Bier trinken im Tristesza in der Hoffnung, vielleicht noch auf wen zu treffen, den ich mag und kenne...aber Fehlanzeige, niemand da, außer ein paar bekannten Gesichtern. Ich setze mich also alleine auf den einzig freien Platz in dieser randvollen Kneipe und kann mir in aller Ruhe die Szenerie angucken. Alles yunge Menschen...wahrscheinlich Student_innen, denke ich...Bin ya öfter hier...aber was studieren die eigentlich alle...und...sind die politisch unterwegs??! Worüber reden die yetzt gwerade alle? Darüber, wie demnächst ein Haus besetzt werden könnte, wie den Nazis zugesetzt werden könnte, den Regierenden ein Denkzettel verpasst werden könnte?? Oder einfach nur darüber, daß die Sonderangebote bei Karstadt gerade toll und die neuen Yuppies im Haus gar nicht so übel sind...Ich blicke es nicht...Es gab mal Zeiten, da habe ich Leute gehasst, die einfach nur in Kneipen gesessen und über irgendeinen Scheiss geredet haben und die sich ansonsten einen Scheiss für irgendwas engagieren oder kümmern, während du selbst vielleicht voll mit moralischem und ganz realen Druck bist...deinen Arsch riskierst, um wirklich was zu bewegen. Diese ganzen pseudocoolen Northface-Radikalen...immer so tun als ob...Ach, ....ein halber Liter Bier war dann auch genug, denn diese Gedanken führen (mich) zu nix und sie sind eigentlich auch immer falsch und ungerecht. Morgen geht es nach Hannover und dann nach Düsseldorf in die nächsten Mikrokosmen...danach dann bald wieder zur Schicht ins Taxi in die "richtige Welt". "Eine Zeit haben" ist ein gutes Motto und das steht bei meinen Auiftritten yetzt auf einem Transpi im Bühnenhintergrund. Eine Zeit haben und sie nutzen, das mache ich yetzt...immer öfter...hoffentlich. Wir sehen uns!
Schaut euch diesen Panorama-Bericht über einen Kriegseinsatz im Irak an, ich weiß nicht, wielange das Video online sein wird. Es hat mir die Sprache verschlagen...verdammter Krieg...
In zwei Tagen, am 11.2.2011 wird Revolte Springen genau 10 Yahre alt. Wir wollen das würdig feiern und nutzen eine Party von Freund_innen, um uns zu treffen und eine gute Nacht zu verbringen. Im August ist wieder eine Tour geplant, und vorher kommt unsere Live-CD raus. Das sind dann professionelle Mitschnitte von unserer letzten Tour. Wir freuen uns darauf, denn so oft wir mit unserem Haufen in unterschiedlichen Besetzungen auch getourt sind in den letzten 3652 Tagen, so wenig haben wir eigentlich veröffentlicht dazu. Die CD und die DVD zu "Freiheit satt" und dann diesen sampler "Kleinkunstpunx not dead", auf dem wir als Revolte aber eigentlich nur mit ein paar Songs vertreten sind . Das war's schon. Und nun unser pickepackevolles live-Album...vermutlich so ab März oder April. Das erinnert mich daran, daß es auch von "option weg" neues zu berichten gibt. Unsere website kennt ihr schon, oder? Wenn nicht, hier: KLICK FOR option!
Aber wir haben auch eine kleine Umbesetzung zu vermelden, die ihr dort noch gar nicht sehen können. Moni macht nämlich yetzt mit bei uns. Moni kennen vielleicht einige von "Daisy Chain", da hat sie den Bass geschrubbt und nun macht sie das bei uns. Zusätzlich spielt sie auch Geige, also werden wir musikalisch erstmal ähnlich weitermachen können wie bisher. Hella hingegen pausiert erstmal. Die Möglichkeit, daß wir in Zukunft irgendwann zu fünft rocken, besteht durchaus auch. Es gibt auch ein paar neue Songs...bei einem spiele ich Schlagzeug, yeah! Ich kann es noch nicht gut, aber es macht unfassbar viel Spaß. Unseren ersten Auftritt in neuer Besetzung werden wir vermutlich in Braunschweig im NEXUS bestreiten. Das ist ein komplett selbstverwalteter Laden, in dem wir schon mal ein schickes Konzert spielen konnten. Am 14.5.2011 sind wir da und wir freuen uns sehr drauf.
Meine Solo-Sachen werden bald auch wieder hier und da stattfinden. Es ist einiges reingeflattert an Anfragen und ich bastel gerade an einem neuen Programm. "NEU" ist immer so ein Wort in dem Zusammenhang. Wie es aussieht, wird es 2 neue Songs geben und eine neue Geschichte. Die Geschichte wird zu tun haben mit der Räumung der Liebigstr.14. Es ist immer schwer, solche krassen Ereignisse dann musikalisch oder inhaltlich zu verarbeiten. Genau genommen ist es diesmal auch weniger eine Verarbeitung, als mehr ein Beleuchten dessen, daß auf der Gegenseite auch nicht immer alles glatt läuft. Mich hat die Räumung sehr viel beschäftigt. Vor allem, wie im Nachherein wieder alles dargestellt wurde. Die mainstream-Medien (und leider gibt es ya kaum noch andere) und Körting mit seinem Gefolge haben ein Bild vermittelt von einer schwer gefährlichen linken Szene, die zu allem bereit ist. Daß der ganze Hassel der letzten 2 Wochen nur eine Reaktion gewesen ist auf die skandalöse Tatsache, daß Leute aus nichtigen und nicht nachvollziehbaren Gründen aus ihren Wohnungen geschmissen werden, war eigentlich kaum Thema. 1 - 2 profitgierige Eigentümer reichen, um 2500 Bullen auf den Plan zu rufen und mit aller Härte eine Räumung durchzuziehen. Die vielen Menschen, die sich solidarisch zeigten und von der Polizei zum Teil massiv verletzt wurden, hat auch niemand gezählt. Die Rede war immer nur von verletzten Beamten und in der regel waren das ein paar Beulen, die aufgebauscht wurden. Und natürlich wachsen aus diesem offensichtlich ungerechten Vorgehen neue Staatsfeinde, und natürlich wird das leute in ihrem unversöhnlichen Denken gegenüber dem Senat bestärken. Und natürlich landen auch ein paar Pflastersteine in der Fassade der vielgehassten O2-world. Mittlerweile stehen die Prestige-und Vorzeigeobyekte ya überall frech rum. So ist die Auswahl groß, wenn die Wut groß ist...Wer eine Stadt so an den Menschen vorbeiplant und verkauft, muß sich nicht wundern, wenn Leute, die noch "was merken" und davon betroffen sind, sich dagegen wehren. Und natürlich gehört dieser Protest, dieser Widerstand unterstützt!
War ya auch nicht zu erwarten. Als ich am sehr frühen Vormittag mit dem Rad an dem Saxophonspieler kurz hinter der Warschauer Brücke vorbeifahre, hat die Polizei mit ihren schweren Ausschreitungen bereits begonnen, die Gegend weiträumig abgesperrt, umliegende Strassen und Dächer besetzt, ihr schweres Gerät und ihre vermummten Sondereinheiten bereitgestellt. In den letzten Tagen war in der Presse und in den Medien immer die Rede davon, daß doch hoffentlich alles "friedlich" bleibt. Spätestens seit heute früh um 8 Uhr findet diese Hoffnung ein abruptes Ende, denn gewaltätiger, als das, was hier 1000 - 2500 Bullen an Struktur und Handeln liefern, geht es ya kaum. Nur zur Erinnerung: In dem Haus halten sich lediglich Menschen auf, die dort wohnen und weiterhin wohnen möchten,... keine Geiselnehmer, Amokläufer, Aliens oder ähnliches, was so einen Einsatz unter Umständen rechtfertigen könnte...nein, einfach nur Menschen, die ihre Miete gezahlt haben und sich dort eingerichtet hatten. Die Bäckersfrau in der Abendschau, der auch mal fix ein Mikro unter die Nase gehalten wurde, sagte sinngemäß, daß sie wirklich gar nix befürchtet, auch wenn geräumt wird..."...die tun mir doch nix..." Ich finde es eh immer 'ne Frechheit, wenn so getan wird, als würden Leute, die in solchen linken Hausproyekten wohnen, eine Gefahr für Leib und Leben der sonstigen Kiezbewohner_innen darstellen...als sei das yemals der Plan gewesen... Viele Leute sind yedenfalls heute früh aufgestanden...ein paar 100 besetzen hier und da mal die Straße oder Kreuzung, wütend und müde...genau wie ich...wütend und müde. Aber so läuft es seit Yahrzehnten in dieser Stadt und natürlich nicht nur in dieser Stadt. Ganz simple Formel: Wer das Geld hat, hat die Macht, wer die Macht hat, hat das Recht. Kenn' wir,...hilft uns nicht...Wir können das nicht verhindern. Noch nicht. Manchmal stelle ich mir vor, dieses System hier bricht ähnlich zusammen wie die DDR und dann müssen sich die yetzigen Verantwortlichen später fragen lassen, was sie sich dabei gedacht haben, vorsätzlich und ohne Rücksicht auf Verluste Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern zu werfen, mit hunderten von gewaltbereiten Beamten. Alle werden sich in ferner Zukunft hoffentlich mal fragen, wie es möglich sein konnte, daß nur aufgrund von Profitgier diese ganzen Entwicklungen von Vertreibung und Spekulationswahn sich den Weg bahnen konnten, und wie skrupellos die regierende Politik und ihre Helfeshelfer dabei mitgemacht haben...Als ich dann später zurückfahre Richtung Kreuzberg, spielt der Saxophonspieler immer noch und ich bin froh darüber, denn auch er tut etwas, was vermutlich verboten ist und wofür er eigentlich eine Genehmigung bräuchte. KEINEN FRIEDEN MIT DIESEN ZUSTÄNDEN! Kopf hoch! LEGAL ILLEGAL SCHEISSEGAL!
Hey Leute, ich mache mit bei "Deutschland sucht den Superstar"! Ich bin es leid, immer nur immer vor den gleichen Leuten zu spielen, die es "eh alle schon wissen". Irgendwann braucht auch mal yemand wie ich breiteren Zuspruch und Erfolg und nun habe ich die Möglichkeit, mit einem eigenen Song im Fernsehen aufzutreten. Bestimmt kann ich da mit meinem Text und meiner Musik was bewegen in diesem Rahmen!
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Schreck gekriegt?! Gruselige Vorstellung, oder?! Keine Angst,....stimmt nicht..."fake"! Wahr ist aber, daß Reiner Langhans im "Dschungelcamp" von RTL mitmacht, daß ein Messerangriff, der im Umfeld der Szenekneipe "Fischladen" (Berlin/Rigaerstraße) passierte, bei "Aktenzeichen xy ungelöst" fahndungsmäßig als Film ausgestrahlt wurde und daß "Elf", der Gitarrist von "slime" in der Sendung "WER WIRD MILLIONÄR" bei Günther Jauch auf'm Stuhl sitzt, während seine Freundin Nici (Bass bei slime und den Mimmis) ihm dazu Beifall klatscht. Boah, das ist strange für mich. Wenn das yetzt nicht klappt bei Günther Jauch mit der Kohle, die ya dann angeblich für eine USA-Tour verballert werden soll, dann sucht sich slime vielleicht demnächst einen Sponsor und dann rennen sie mit adidas-shirts auf die Bühne oder drehen Fernsehwerbespots für Wüstenrot. Warum nicht? Alles ist erlaubt,...oder nicht?! Den Tontechniker von slime hatte ich im Taxi im letzten Yahr. Bei dem Gespräch merkste dann schon, daß da in einer ganz anderen Liga gedacht wird und es ist ein offenes Geheimnis, daß es nur noch am Rande um was subkulturelles oder gar um was politisches geht. Wie sagte Michael "Elf" Mayer schon 2003 in einem Interview auf die Frage:
"Was bedeutet links-radikal? Ist das noch wichtig?"
"Für mich bedeutet das gar nichts und hat es auch nie wirklich. Ich würde mich am ehesten als Humanist bezeichnen, obwohl das manchmal auch schwer fällt, wenn man sich die Dummheiten der Menschheit insgesamt ansieht."
Das ganze Interview gibt es hier:z.B. klickomatissimo! Noch Fragen?
Reiner Langhans ist übrigens auch schon mal mit mir gefahren im Taxi. Ganz ruhiger Typ, der sich sogar für die Musik von Gogol Bordello interessierte, die lief, als er mit mir fuhr Keine Ahnung, warum der yetzt in dieser fiesen Sendung mitmacht. Wahrscheinlich ist er pleite und die bieten für die Teilnahme hohe Summen...was sonst?! Ausverkauf, Winterschlußverkauf! Alles grau und unklar!
Ey, und was ist das mit dem Fischladen?! Kann mir da mal yemand was zu schreiben, wie das zustande kam? Ich habe keine Lust, hier den link zu veröffentlichen, aber ich wüßte echt gerne, wer da mit wem zusammengearbeitet hat und was das soll. Daß Messerangriffe, egal aus welchem Grund sie erfolgen, ein Scheiss sind, ist doch klar, aber die Zusammenarbeit mit so einer Institution wie "akenzeichen xy" halte ich für mehr als fragwürdig. Wir bringen ya schließlich wegen solcher Verbrechen auch nicht Kameras in "unseren Räumen" an oder stellen uns securities vor die Tür...Mich würden Meinungen zu diesem ganzen Thema interessieren...falls ihr Lust habt, zu schreiben....
Ich könnte yetzt auch noch was rumyammern darüber, daß z.B. meine neue CD in der eigenen kleinen linken Mikrokosmosstruktur kaum Beachtung und Unterstützung findet, aber ich lasse es. Der D.I.Y.-Weg scheint noch härter und schwerer gangbar zu sein als ye zuvor, aber es gibt tatsächlich schlimmeres...Zum Schluß noch ein Zitat aus dem Elf-Interview, weil ich es so witzig finde, daß er da yetzt Günther Jauch die Hand schüttelt. Auf die Frage "Wie tolerant bist Du gegenüber dem Establishment?" sagte ELF:
Wo es für einen selbst nötig ist, arrangiert man sich halt, wo nicht: totale Intoleranz!
Dann mal immer rein in die Fernseh-Quizshows ihr Punkrockgötter,...wenn es denn "NÖTIG" ist...hellau!
"Schönen guten Tag, wo wollen sie hin?" "Zur Kundgebung!" "Dann werden wir sie nach gefährlichen Gegenständen, Waffen durchsuchen!" ----Kennt ihr die Nummer? Klar kennt ihr die Nummer. Wir haben uns ya (leider) daran gewöhnt, daß wir vor der Teilnahme an genehmigten Demonstrationen oder Kungebungen von Polizist_innen immer so behandelt werden, als wären wir eine permanente Gefahr für die unmittelbare Umgebung und allzeit zu allem bereit. Der Anlaß ist mittlerweile auch egal dabei. Vorm Abschiebknast in Berlin Grünau am Silvestertag um 15 Uhr nachmittags ist diese Schikane genauso üblich wie am 1.Mai in Kreuzberg oder bei einer Gedenkveranstaltung zum 9.November in Moabit.
Unsere 2Liter Plastiktrinkflasche haben wir gerade noch so durch die Kontrolle bringen können. Die Bullen begutachten die volle Flasche akribisch und kommen zu dem Resultat: "Wurfgeschoß". Klaro, wir gehen auf eine Kungebung in einem völlig öden und fast menschenleeren Stadtviertel um dann eine Plastikflasche durch die Gegend zu werfen...am liebten natürlich auf Polizeibeamte, so sind wir drauf... immer schon! Die Plastikflasche haben wir extra nur deswegen bis hierher mitgenommen. Wann bietet sich endlich eine Gelegenheit, sie möglichst effektiv verletztend einzusetzen?? Meine Schuhe: Auch Wurfgeschosse! Ausziehen! Mein Kugelschreiber: Eine hinterhältige Stichwaffe! Mit meinem Schal werde ich den nächstbesten Bullen strangulieren und ihm dann mit meinen neu eingesetzten Eckzahnkronen das Herz aus der Brust beißen. Ich bin schwerbewaffnet und deswegen stehen sie da, die Uniformierten und merken nichts, aber auch gar nichts mehr, wenn sie von "WURFGESCHOSSEN" reden. Er macht nur seine Arbeit, sagt er zu mir... Das ist ya das Schlimme, denke ich. Transparente dürfen eine Länge von 1,50 nicht überschreiten und die Versammlung hat auf dem Gehweg stattzufinden...mit samt dem Lautsprecherwagen. Danke, daß wir hier sein dürfen! Daß ihr uns beschützt! Daß ihr den Knast beschützt, in dem fast nur Menschen sitzen, die nix verbrochen haben. Sie haben halt meist keine Papiere, die ihnen die Berechtigung geben würden, sich hier halbwegs "frei" zu bewegen. In dem Knast werden genau die Leute eingesperrt, die die offizielle Politik hier nun gar nicht mehr haben will: Illegale! Oder wie wir sagen: Illegalisierte! Nicht einmal Facharbeiter sind das! Weg damit! Asyl? Menschenrechte? Welthunger? Politische Verfolgung? Fehlanzeige! Ham' wa' nich'! Kriegen wa ooch nich' wieder rein...!
Ich bin aus dem Alter raus, wo ich mit Bullen über ihre Arbeit und ihre Kontrollen diskutiere. Ich tue es trotzdem hin und wieder, auch wenn ich ihre Uniformen, ihren Status, ihre Rolle zutiefst verachte. 8 Cola 8 Bier! Verstanden?! Nee?! Auch gut! Kein Mensch ist illegal! No borders no nations! Wir kommen wieder! Irgendwann wird alles anders sein. Besser!