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TU WAS 2015


Ich dokumentiere hier exemplarisch einen kleinen Teil der Auseinandersetzungen, die in den letzten 25 Jahren bis heute immer mal wieder aufgeflammt sind. Es dreht sich speziell um folgende Zeilen aus meinem Song TU WAS (kompletter Text ganz unten):


"(...)ich denk an Palästina und an die Repression, dort kämpfen sie mit

Steinen gegen scharfe Munition. Zionisten zetteln jeden Tag die gleiche

Scheisse an, doch Palästina, dein Volk wird siegen irgendwann(...)"


Der Song wurde von mir das erste Mal live gespielt 1989 vorm Knast in Plötzensee und dann hier und da immer mal wieder bis ca. 1991…Es gab damals keine Kritik an diesen Zeilen, die an mich herangetragen worden wäre, ganz im Gegenteil. Ich will damit nichts relativieren, sondern nur deutlich machen, dass die Haltung, die dahinter steckt zu der Zeit linker Mainstream war. Es gab dazu und darüber hinaus den Begriff der „Palästinasolidarität“ und eine entsprechende Bewegung, die Teil unseres politischen Selbstverständnisses war. Und genau wie heute gab es auch damals linken Antisemitismus und den Streit darum, wo der nun genau anfängt und zu suchen sei. Ich habe den Song fast ausschließlich innerhalb einer autonomen radikalen linken Szene gesungen. Wie viele meiner Songs ist also auch dieser als ein Spiegelbild der Zeit aus meiner Perspektive zu lesen. Die Parole „Palästina dein Volk wird siegen“ war überall zu lesen und zu hören, ich habe das für meinen Song einfach übernommen und es mit einem „irgendwann“ ergänzt, damit es sich am Ende auch reimt. So einfach, so profan, so banal, so schlecht. Es ist aber am End eben auch nicht mehr als ein kleiner Mosaikstein der Geschichte, in der es natürlich zahlreiche unterschiedliche Strömungen und Sichtweisen gab.


Im Folgenden dokumentiere ich aktuelle Auszüge aus Mails von mir (2014/2015), die ich der Person schrieb, die die oben zitierten Zeilen antisemitisch nennt, meine heutige Haltung dazu nicht akzeptiert und somit schlussendlich maßgeblich daran beteiligt ist, dass ich im AZ Conni (Dresden) nicht mehr auftreten kann. Ich nenne den Namen dieser Person NICHT und lege auch ihre Mails NICHT offen, weil es meinem Verständnis von politischer Fairness und sozialem Umgang widerspricht. Ich zitiere lediglich aus den mir zugesendeten Mails, damit verstanden werden kann, auf was ich mich beziehe.

Es beginnt mit ein paar Sätzen, die ich an das Plenum des AZ Conni schrieb.


(…) Wenn ich nun in eurem Protokoll lese, dass es von meiner Seite aus keine direkten Distanzierungen, sondern nur "indirekte" gab, frage ich mich, was "indirekt" daran ist, den eigenen Song (aufgrund von Kritik, Auseinandersetzungen, Selbstreflexion und Einsicht) seit über 20 Jahren nicht mehr zu spielen und ihn auch nicht mehr zu veröffentlichen. Was ist "indirekt" daran, wenn ich im Zuge des Mailwechsels und Konfliktes an xxxxx folgendes schreibe: (…)


(…) Den Song habe ich 1989

geschrieben und gespielt und diese Strophe stammt von mir. Aus heutiger

Sicht und auch schon aus der Sicht der späteren 90er-Jahre finde ich

diese Zeilen mehr als problematisch, veröffentliche sie deshalb nicht

mehr und spiele den Song natürlich auch nicht mehr. Sich in einer so

verkürzten Form auf die erste Intifada zu beziehen, geht nicht. Und es

geht schon gar nicht, von "Zionisten" und einem palästinensischen

"Volk" zu sprechen. Auch die Begrifflichkeit "siegen" finde ich aus

heutiger Sicht ziemlich gruselig. Wenn du schreibst, dass _"dieser Sieg

bedeutet alle Juden ins Meer zu treiben durchaus als antisemitische

Aussage aufgefasst werden kann und vlt sogar muss.", _dann halte ich dir

entgegen, dass aus der Sicht vieler autonomer radikaler Linker damals

der "Sieg" bedeutet hätte, dass den palästinensischen Menschen das

Westjordanland und der Gazastreifen als autonome Gebiete zugesprochen

werden. Ganz simple ein Recht auf Selbstbestimmung, ein Recht auf

Würde. Dafür haben die Menschen dort gekämpft, so hat es sich für

uns in erster Linie dargestellt. Die erste Intifada wurde auch "Aufstand der Steine"

genannt. Die Menschen, die für dieses Anliegen auf die

Strasse gingen, wurden oft genug niedergeschossen. Es war

ein ungleicher Kampf. Nur aus diesem Blickwinkel heraus ist die Strophe entstanden. Wir haben nie daran gedacht, dass ein palästinensischer

Staat anstelle von Israel errichtet werden sollte, aber ich weiß natürlich heute

und auch damals schon (allerdings erst eine ganze Weile nach der ersten Veröffentlichung), dass diese Zeilen genauso gelesen werden

können...deshalb sind sie auch zu recht in der Kritik. _"Juden ins

Meer"_ bleibt aber deine Interpretation, das habe ich nicht gesungen,

nicht geschrieben und auch nicht gedacht. Deshalb ist es ziemlich

anmaßend, mir so etwas zu unterstellen und dann noch zu behaupten, es

hätte bei mir _"keine grundlegende Änderung in der Sichtweise

stattgefunden..."_ (…)


In einer weiteren Mail an diese Person schrieb ich:


(…) Du bezeichnest eine komplette soziale und politische Bewegung

(die radikale autonome Linke der 80er/90er) als „völlig irrelevant mit infantilem Irrglauben"..._Mach das meinetwegen,

du warst ja nicht dabei, aber dann erwarte nicht, dass ich dir nochmal

antworte. Wir haben uns damals auf einige Kämpfe in der Welt bezogen,

von denen wir glaubten, dass sie unterstützenswert seien. Da waren z.B.

auch sogenannte nationale (!) Befreiungsbewegungen in Lateinamerika dabei,

die sich an der Basis gegen ihre Diktatoren auflehnten. Das war nie

widerspruchsfrei, aber ich muss mir von dir nicht umdefinieren lassen,

dass wir infantil und naiv waren, bzw. großflächig antisemitisch und

darüber hinaus noch "irrelevant"... Wir führen und führten Kämpfe und

wir lernen daraus, Punkt.


Definiere dir alles so zurecht, wie du es brauchst und lasse nichts

anderes gelten, kein Problem. Einen Dialog brauchst du dafür nicht und

ich werde ihn auch nicht weiter mit dir führen. Meine Bezugspunkte

bleiben Menschen an der Basis, die einen anderen Weg gehen wollen, die

miteinander leben und klarkommen wollen, keine Muftis, Führungskader

oder Regierungschefs.


Ich wünsche dem AZ Conni von ganzem Herzen, dass es undogmatisch,

antirassistisch, emanzipatorisch, antisexistisch und antinational seinen

Weg weitergehen wird. Dann kann ich auch weiterhin ein unterstützender

Teil davon sein. Dazu brauche ich für die Zukunft aber auch deutlich

positive Signale(...)



Die positiven Signale blieben aus. Die Situation sei so

festgefahren wie das Konsensprinzip und die konträren Positionen im Haus

es eben ermöglichen, wurde mir mitgeteilt und offiziell:

„"Die Vollversammlung hat sich nicht für ein Auftrittsverbot

ausgesprochen. Allerdings wird bei einer neuen Anfrage von dir beim

Kneipen- und Kulturplenum wahrscheinlich kein Konsens für einen Auftritt

gefunden werden. Wir bedauern, dass in dieser Pat-Situation zur Zeit

kein Kompromiss möglich ist und unser Nicht-Entscheiden praktisch

dennoch eine Entscheidung darstellt."



Die obengenannten Mailauszüge lagen der VV vor.


Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt etliche Auftritte im AZ Conni bestritten und bin seit 25 Jahren regelmäßig in Dresden präsent gewesen mit Tod und Mordschlag, Revolte Springen, option weg und viel mit Soloprogrammen. Nichts hat in dieser Zeit (weder in Texten, im Auftreten, noch sonstigen Äußerungen) auf eine antisemitische Grundhaltung meinerseits hingedeutet, weil es sie schlichtweg nicht gibt. Die Entscheidung ist absurd. Mein letztes Konzert im November 2013) war ausverkauft und hatte regen Zuspruch.

Ich habe meine Musik, meine anarchische linksradikale emanzipatorische Haltung stets auch als Multiplikator für eine antifaschistische, antinationale, antisexistische Szene gesehen, die die verschiedensten politischen widerständigen Strömungen flankierend begleitet. Dem wird nun an dieser Stelle ein Riegel vorgeschoben.


Parallel und zeitgleich (18.5.15) beklagt sich selbige VV des AZ Conni auf ihrer Website über das Übermalen von Israel-Tags in ihrem Haus. „(…)Zweifelsohne steht die Fahne Israels für einen kapitalistischen Staat, in dem es wie überall sonst Mechanismen der Ausbeutung, des Ausschlusses sowie Patriotismus gibt.(…) „ schreiben sie sogar selbst.


Dann stellt sich mir die nüchterne Frage, warum die Israelfahne in den Räumlichkeiten des AZ Conni überhaupt Einzug erhalten hat und zur Normalität geworden ist!? Der Kampf gegen Antisemitismus, den alle fortschrittlichen Menschen zweifelsohne unterstützen sollten, lässt sich präziser, besser, offener und vor allem anders formulieren. Die Fahne steht, wie oben richtig beschrieben für einen kapitalistischen Staat, in dem es wie überall sonst Mechanismen der Ausbeutung, des Ausschlusses sowie Patriotismus gibt. So what?? Warum also diese Fahne in emanzipatorischen (alternativen), autonomen, subkulturellen Räumlichkeiten?? Dieser Staat Israel hat im Jahr 2014 ca. zwanzigtausend Tonnen Bomben auf die palästinensischen Gebiete abgeworfen, 18000 Häuser zerstört und es sind aufgrund dessen über 2000 Menschen ums Leben gekommen. Einseitig? Nein, ich nenne auch die andere Zahl: Von palästinensischer Seite wurden etwa 4500 Raketen abgeschossen und es gab etwa 70 Tote auf israelischer Seite. Ich bewerte das nicht, es sind Fakten. Muss ich unter diesem Aspekt für den Staat Israel werben? Ich finde es genauso daneben, sich einseitig palästinensischer Symbole zu bedienen. Das macht aber ja andersrum auch (kaum) eine/r (in der „eigenen“ Szene)…So what?! Worum geht es und wofür steht das AZ Conni denn nun?

Mir wurde zu Recht Einseitigkeit vorgeworfen, was die Zeilen aus dem TU WAS – Song angeht. Die Dinge sind komplizierter. Ich habe gelernt.

Die Einseitigkeit der Sichtweise einiger Leute des AZ Conni, die diesen Diskurs zu bestimmen scheinen, schreit allerdings zum Himmel.


Gegen Antisemitismus, Dogmatismus und machtpolitische Egozentrik!


Im Booklet meines Albums HELSINGBORG (2014) habe ich zum Umgang in der "eigenen" Szene eine Menge geschrieben.

Ich häng einen Ausschnitt daraus hier unten dran, um das Thema an dieser Stelle abzuschließen.


"....Die Härte untereinander nimmt zu, so jedenfalls mein Eindruck. Und diese Härte entsteht nicht selten aus einer Haltung heraus, selbst immer alles richtig zu machen. Ich habe mich auch in gewissen Zeiten meines Lebens für relativ unfehlbar gehalten. Aus heutiger Sicht kann ich das kaum noch nachvollziehen und deshalb tue ich mich mittlerweile schwer mit Menschen, die offenbar „alles klar haben“. Menschen, die keinerlei Zweifel an der Richtigkeit ihres Standpunktes haben, sind mir etwas unheimlich geworden. Wenn ich keine Offenheit für einen Dialog erkennen kann, oder aber nicht einmal danach gefragt werde, wie ich Dinge sehe oder gemeint haben könnte, ist beidseitige Abschottung die logische Konsequenz. Ich möchte die Auseinandersetzungen führen, aber nicht um jeden Preis und nur mit Leuten, die auch gemeinsam mit mir und anderen weiterkommen wollen. Es gibt leider mehr und mehr Gruppen und Einzelpersonen, die sich mittlerweile eine sehr dominante und autoritäre Vorgehensweise angewöhnt haben. Und dann wird schnell aus einem guten Ansatz eine schräge Ideologie. Nicht selten endet das im Desaster, in Diffamierungen und Spaltungen. Ich erinnere nur an das No-Border-Camp Köln 2012 in diesem Zusammenhang. Die No-Lager-Gruppe Bremen formulierte es so: „…Noborder 2012 war politisch, sozial und menschlich ein GAU - nicht anders als der Himmel, aus dem es pausenlos schüttete…“ Mit den meisten Statements aus ihrem langen Papier vom 25.7.2012 bin ich einverstanden. Aber genau diese Gruppe kann sich seitdem mit dem „Rassismus/Täter_innen-Stempel“ herumschlagen, der ihnen aufgedrückt wurde. Gruselig, aber verwundert vielleicht nicht mehr ganz so stark, wenn du dann den einen oder anderen Satz der Widersacher_innen liest. Beispiel: „…Wir weiße (Personen), unsere Körper, unsere Stimmen, unsere Gedanken sind immer rassistisch…“ Aus dieser Ecke kamen dann vermutlich auch die Aufforderungen an weiße Dreadlock-Träger_innen, sich ihre Haare abzuschneiden. Das sei nämlich Lächerlichmachen von schwarzen Befreiungssymbolen. Ah ja… Ich mag das nicht weiter kommentieren. Bei aller Selbstreflexion und dem Wissen um die eigenen rassistischen und sexistischen Ressentiments, die ich in mir trage, gehe ich hier nicht mehr mit. Und zwar ganz simpel, weil ich mich weiter antiautoritär und anarchistisch bewegen möchte und werde, und weil ich weiß, dass ich weiterhin Fehler machen und neue Einsichten gewinnen werde. Und das bedeutet, dass ich mich im Wissen um die Notwendigkeit der Abgrenzung, trotzdem weiter auf die Suche nach Gemeinsamkeiten begeben werde. Möglichst kollektiv, möglichst im Austausch...."



Kompletter Liedtext von TU WAS


Manche Leute die leben wie die Made im Speck und die andern müssen puckeln und wühlen im Dreck. Einer macht Karriere und denkt nur noch an sein Geld,und ein anderer sucht im Suff nach einer besseren Welt. Ein anderer sucht im Suff nach einer besseren Welt. Die Grenze verläuft nicht zwischen dir und zwischen mir. Nicht zwischen Ost und West, nicht zwischen da oder hier. Sie verläuft zwischen oben und unten und das ist ja auch vielen klar. Und das ist ein Grund zum kämpfen auch wenn das immer schon so war. Ich denk an Palästina und an die Repression. Da kämpfen sie mit Steinen gegen scharfe Munition. Zionisten zetteln jeden Tag die gleiche Scheiße an. Doch Palästina dein Volk wird siegen irgendwann. Palästina dein Volk wird siegen irgendwann. Nun sitzen wir hier aber in Großdeutschland, ist auch kein Grund zum jubeln, das haben wir schon erkannt. Der Druck auf uns wird größer täglich jede Stund. Und der Maulkorb passt auf jeden offnen Mund. Der Maulkorb der passt auf jeden offnen Mund. Drum Leute: Auf! Auf! Voran und immer in die Vollen! Denen gehts ans Leder, die uns ans Leder wolln! Lasst uns auf die Tonne hau‘n, bis das hier alles tanzt! Tu was! Tu was! Tu was, du nicht lassen kannst! Mancher von uns, der landet im Knast, weil ihm der Staat seine Rache verpasst. Und der soll dann wissen das es draußen Menschen gibt, die es noch nicht aus diesem Lande trieb! Die es noch nicht aus diesem Lande trieb! Und mancher von uns, der schmeißt die Brocken hin. Denkt sich: Der Widerstand hat keinen Sinn! Verzieht sich, was weiß ich, wohin oder zieht sich zurück. Oder suchen zu zweit, zu zweit das große Glück. Suchen zu zweit das große Glück. Aber mancher der macht auch mit seinem Leben Schluss. Und ein anderer setzt sich auf dem Klo den letzten Schuss. Ich selbst bin voller Zweifel und verliere oft den Mut. Kann vieles nicht begreifen, versinke still in Wut. Kann vieles nicht begreifen, versinke still in Wut. Doch dann gibt das Leute in diesem öden Land, da wird mir richtig warm ums Herz und da wirds interessant! Ja hier gibts noch jede Menge Gegenwind! Hier gibts noch viele die noch nicht fertig sind. Hier gibts noch viele die noch nicht fertig sind. Drum Leute: Auf! Auf! Voran und immer in die Vollen! Denen gehts ans Leder, die uns ans Leder wolln! Lasst uns auf die Tonne haun, bis das hier alles tanzt! Tu was! Tu was! Tu was, du nicht lassen kannst!



Aus meinem Booklet zur CD DRUM AND QUETSCH (2002)

[…]“Zum Israel/ Palästina – Konflikt beispielsweise scheinen die meisten Menschen einen enormen Druck zu spüren, sich entweder pro oder contra verhalten zu müssen. Trifft wohl vor allem auf Menschen aus der (radikalen) Linken zu. Die „Antideutschen“ würden die palästinensischen Gebiete am liebsten mitsamt den PalästinenserInnen dem Erdboden gleichmachen und finden den Terror, den die israelische Armee dort zur Zeit ausübt, gerechtfertigt und angemessen (das ist über weite Strecken yedenfalls mein Eindruck). Eine andere Seite meint, daß die Selbstmordattentate gerechtfertigt seien und sehen den damit in Verbindung stehenden Antisemitismus nicht oder wollen ihn nicht sehen. Die Geschichte von uns Linken zu dem Thema war noch nie besonders „glorreich“. Die uneingeschränkte Palästina – Solidarität der 80er und 90er haben glücklicherweise viele von uns überdacht. Auch mir würde die Zeile „Palästina, dein Volk wird siegen irgendwann “ so nicht mehr über die Lippen kommen, weil ich nicht mit denen übereinstimme, die damit die Zerschlagung Israels meinen und das scheinen mir viele zu sein. Mit denen habe ich nie übereingestimmt. Mittlerweile haben ya auch Nazis ihre "Palästinasolidarität" entdeckt. Ein Grund mehr für uns, das Existenzrecht Israels immer wieder neu zu betonen/ zu stützen und die politischen Fühler sensibel zu halten. Der Anspruch der PalästinenserInnen auf eigene Gebiete, auf Autonomie etc. wird dadurch nicht kleiner. Sharon trägt sehr viel Verantwortung dafür, daß der Konflikt so heftig eskaliert. Er läßt töten und zerstören, das ist verbrecherisches und menschenverachtendes Handeln, keine Frage. Wer allerdings meint, dieser terroristischen Politik mit Selbstmordattentaten begegnen zu können, die nur darauf abzielen, möglichst viele zivile Israelis mit in den Tod zu reißen, der/ die hat mit revolutionärer oder gar linker Politik nichts zu tun. Wer sich damit solidarisiert, hat ein Verständnis von Militanz und Gewalt, daß ich überhaupt nicht teile. Ungezielte Aktionen, die irgendwen beliebig/ willkürlich in den Tod reißen oder verletzen: das ist Terror und dass lehne ich kategorisch ab...(...)"


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