POCKETPUNK
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SCHADE DASS BETON NICHT BRENNT

Atommülltransporte sind nur deshalb gefährlich, weil militante Atomkraftgegner die Strassen unterhöhlen! Und die gleichen unterhöhlen das Recht auf Meinungsfreiheit, die Reisechaoten, denen es nie um die Sache geht, sondern nur um Gewalt. Friedlich protestieren...Blumen für die Bullen...und Lieder für die Bullen...und Kaffee für die Bullen, die euch paar Stunden später dafür in die Fresse hau'n, das sind halt auch nur Menschen...Schade, daß ihr das Wort Hass nicht kennt, schade, daß Beton nicht brennt, dem Verladekran ans Fundament, schade, daß Beton nicht brennt! Und die Castoren strahlen stärker als sie sollen, das stört sogar Frau Merkel, ey, das stört sogar die Bullen, die diese Transporte so vehement überwachten, daß tausende von Knüppeln auf unsere Köpfe krachten. Und ihr sitzt immer noch da und ihr redet von Pazifismus, ihr geht sogar noch weiter: ihr denunziert Militanz. Wir werden nicht friedlich sein, denn die Verhältnisse sind es nicht! Schade, daß ihr das Wort Hass nicht kennt, schade, daß Beton nicht brennt, dem Verladekran ans Fundament, schade, daß Beton nicht brennt! Die friedliche Nutzung von Atomenergie, die friedliche Nutzung eines Bullenknüppels, die friedliche Nutzung von Tränengas, die friedliche Nutzung von 30000 Bullen....


(1997)


Ein wütendes Lied, das die Geschehnisse im Wendland im März 1997 ins Visier nimmt. Dort gab es die Initiative "x-tausend mal quer", die sich breit und öffentlich als friedliche Sitzblockade organisierte und formierte. Der Unterschied zu früheren Blockaden war aber der, daß yegliche andere Widerstandsformen teilweise öffentlich denunziert, teilweise verraten wurden. Damit wurde der unausgesprochene Konsens und die Sinnhaftigkeit vom Ineinandergreifen verschiedener Widerstandsformen massivst beeinträchtigt. Es kam vereinzelt sogar zu Angriffen von sogenannten "friedlichen" Protestierern auf Militante, die sich beispielsweise an Schienen oder auch nur an den Scheinwerfern eines Wasserwerfers mit Hämmern und Sägen zu schaffen machen wollten...Das war extremst desillusionierend...Die Castoren landeten wie immer im Endlager Gorleben, aber das Gefühl danach war, nun auch noch gegen die Organisations-Volldeppen von x-tausend-mal-quer kämpfen zu müssen...Dazu waren dann viele nicht mehr bereit und das ist einer der Gründe, warum sich militante Aktionsformen hier mehr und mehr zurückgezogen haben damals. Aus meiner persönlichen Sicht eine fatale Entwicklung.

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