Vielleicht sind wir ya wirklich auf'm falschen Dampfer...und beißen bald ins Gras oder in Sauerampfer und machen uns was vor und niemand macht es nach und fühl'n uns dabei, ach so wach...Vielleicht sind Autonome auch schon ausgestorben und haben sich den Bauch mit zuviel Stress verdorben und ham' dabei vergessen, daß sie älter werden und meistens sehr viel später als mit 30 sterben...Vielleicht ist das aber auch alles Mist und es ist gar nicht so, wie es ist und wir warten noch auf den Hochgenuß, und dann machen wir es so, wie es kommen muß!
(1994)
Einer meiner besten Texte, wie ich finde. Allerdings auch aus einer Zeit, wo das viele als resignierend empfunden haben und dachten, ich würde aufgeben und alles hinschmeißen. Aus heutiger Sicht stellt das eine notwendige Reflektion dar. Wir haben immer agiert mit dem Wunsch, daß unser Denken und unser handeln für andere nachvollziehbar und nachmachbar sein soll. Der Satz "wir machen uns was vor und niemand macht es nach" drückt berechtigte Zweifel daran aus, daß radikale linke Politik auch schnell zum Selbstzweck verkommen kann. Die letzte Zeile hingegen war schon damals eine klare Ansage, die vor Entschlossenheit eigentlich nur so strotzt: "Wir machen es so, wie es kommen muß..." Damit ist natürlich die soziale Revolte gemeint und der Wille, nichts, aber auch gar nichts dem Zufall zu überlassen, sondern auf die eigene Kraft und Stärke zu vertrauen. Hat damals kaum yemand so wahrgenommen leider.