Frau Lieselotte Meyer aus der Rosenstraße 8 hat ihren Grill wie yedes Yahr im Frühyahr ausgepackt, ihn ordentlich geputzt und die Spinnweben entfernt: „Yetzt geh‘ ich in den Park, denn ich grille doch so gern!“ Im Kaufhaus an der Ecke, 20 Maiskolben geklaut. Frau Meyer ist yetzt „vegi“ wegen der Tiere und überhaupt. Grillkohle und Anzünder eingesteckt, die strahlt. Und wieder nur’n Brühwürfel an der Kasse bezahlt. Im Park trifft sie dann Menschen, die sind auch nicht gern allein. Paar Punx tauschen paar Maiskolben gegen ‘ne Flasche Wein. So hocken sie zusammn, yede gibt so was sie hat und aus dem Ghettoblaster tönt Musik von FREIHEIT SATT! Frühling, oho Frühling. Plötzlich komm‘ da Leute, die werden gleich erkannt: „Guck‘ an, das sind die Klotzköpfe von unserem Ordnungsamt!“ Das Grillen sei verboten, ein Bußgeld gibt’s dafür...Frau Meyer sagt:“Wir zahlen nicht und bleiben trotzdem hier!“ Der Park ist voll mit Menschen, die das genauso seh’n. Die Ordnungsamtsgestalten merken bald, sie müssen geh’n, doch ‘ne halbe Stunde später komm’se wieder mit den Bull’n und allen hier ist klar, was die Bull’n yetzt von ihn‘ wull’n. Frühling, oho Frühling „Ich bekomme yetzt von allen die Ausweise, kapiert?!“ sprach der Oberbulle, doch er wurde ignoriert. Die Leute redeten und lachte, als wär’n die Bullen Luft und in der Atmosphäre lag so ein besonderer Duft von Grillen und Revolte und von „sich nix gefallen lassen“ und die bestehende Ordnung von ganzem Herzen hassen. Und weil das spürbar war, zog sich die Ordnungsmacht zurück. So einfach geht das selten, aber manchmal haste Glück. Als die Ordnungsoberklotzköpfe den Park endlich verliessen, staunten sie nicht schlecht, als sie auf ihre Autos stiessen, denn die standen da zwar noch immer ordentlich eingeparkt, aber alle auf dem Dach, mensch war das ein schöner Tag! Frühling, endlich Frühling! Im Park ist heut‘ viel Leben und manchmal nervt der Müll, Frau Lieselotte Meyer weiß wieder besser, was sie will. Ya da lacht Frau Meyer „das ist doch gar nicht dumm, wollen sie dir an den Kragen, dreh‘ die Dinge einfach um...gehern sie dir auf die Nerven, dreh‘ die Dinge doch mal um!“